Zwei Schritte vor, drei zurück?

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In Bochum wurden die Planungen für die Verlängerung der Straßenbahnlinie 302 zum S-Bahnhof Langendreer und für die Umleitung der Linie 310 nach Langendreer und weiter nach Witten intensiviert (SM 9/2009). In Essen stimmte die CDU drei Neubaustreckenprojekten grundsätzlich zu: ­Dabei handelte es sich zum einen um den Wiederaufbau der 1992 stillgelegten Verbindung Alfred-Krupp-Schule – Krupp Hauptverwaltung, mit der die Linie 109 den zeitraubenden Umweg über den Westbahnhof und den stark belasteten Streckenknoten Helenenstraße vermeiden könnte. Des weiteren wurden die Planungen für eine komplett neue Strecke zwischen der Haltestelle »Kronenberg« und dem S-Bahnhof Bergeborbeck über den Berthold-Beitz-Boulevard durch das Stadtentwicklungsgebiet Kruppgürtel intensiviert. Auch die Verlängerung der Linie 105 zur Neuen Mitte Oberhausen wurde wieder auf die verkehrspolitische Agenda gesetzt. Außerdem wurde 2008 die Straßenbahnstrecke in der viel befahrenen Altendorfer Straße zwischen der Tunnelrampe an der Krupp Hauptverwaltung und Kronenberg auf einen eigenen Gleiskörper verlegt.

Renaissance der ­Tunnelträumer

In Duisburg brachte die Kommunalwahl von 2004 einen Rückfall in alte Tunnelträumereien: Zwar konnte sich die SPD als stärkste politische Kraft behaupten, doch der CDU-Kandidat Adolf Sauerland wurde direkt gewählter Oberbürgermeister. Sauerland bildete mit der FDP und den Grünen eine Jamaika-Koalition und setzte die Verlängerung des Meidericher Stadtbahntunnels bis zum Landschaftspark Nord wieder auf Platz 1 der ÖPNV-Prioritätenliste – ungeachtet von Hinweisen auf gravierende Altlastenprobleme im Verlauf der geplanten Tunnelstrecke. 2007 wurde außerdem das ohnehin – v.a. im Busbereich – schon dürftige Duisburger ÖPNV-Angebot weiter ausgedünnt und auch erstmals die Takte der Straßen- und Stadtbahnlinien gestreckt.

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