München: Mehr Kurse trotz Fahrzeugmangels

Münchens Variobahnen ­kommen nicht im Gang, Risse an den ­Gummikörpern der Räder erfordern aufwändige Reparaturen. Der Fahrzeugmangel ist ­gravierend. Dennoch will die MVG im Dezember zwei neue Tramlinien an den Start schicken.
 
Kein Glück ist der Münchner Verkehrsgesellschaft MVG mit den Variobahnen beschieden – in München als Typ S 1.4 (Tw 2301-2304) und S 1.5 (Tw 2311-2320) bezeichnet. Zuerst verhinderte die Technische Aufsichtsbehörde bei der Bezirksregierung von Oberbayern den Einsatz von Juli 2010 bis Dezember 2011. Seit 11. Dezember 2011 dürfen die neuen Fahrzeuge dank einer vorläufigen Betriebserlaubnis auf den Linien 19, 20 und 21 rollen, was sie anfangs auch eifrig taten.

Dem aufmerksamen Auge entging jedoch nicht, dass auf den besagten Linien zunehmend wieder R 3.3 sowie die dreiteiligen R 2.2-Züge unterwegs sind und sich der Einsatz der Variobahnen immer spärlicher gestaltet. Anfang April waren lediglich die Züge 2302 und 2317 auf der Linie 19 unterwegs.

Ende März lüftete die MVG per Presseerklärung das Geheimnis: Bei neun von elf bislang einsatzfähigen Variobahnen ist nach wenigen Betriebswochen ein gravierender Serienschaden aufgetreten. An den Gummikörpern zwischen Radreifen und Radscheibe treten Risse auf, sodass jene ­Bauteile umgehend zu ersetzen sind. Die Ursache für die Rissbildung ist derzeit noch unklar, aber mindestens zwei weitere Betriebe, die Variobahnen einsetzen, haben dasselbe Problem.

Der aufwändige Austausch hat begonnen und wird sich über mehrere Wochen hinziehen. Die Räder müssen je nach Lage teilweise samt Motoreinheit ausgebaut bzw. von dieser abgepresst und auseinandergenommen werden. Daraufhin ist bei jedem einzelnen Rad der Radreifen von der Radscheibe abzuziehen, damit die dazwischen liegenden Gummikörper freigelegt und ersetzt werden können.

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