Termingerecht für den Kirchentag
Wieder ins Ostragehege
Dabei ist die Straßenbahn von der Dresdner Friedrichstadt ins Ostragehege an sich kein Novum: Ihre Geschichte reicht über ein Jahrhundert zurück in die Zeit, als 1906 das Terrain westlich des Stadtzentrums unweit der Weißeritzmündung aufgeschüttet und hier Hans Erlweins Städtischer Vieh- und Schlachthof errichtet wurde. Rechtzeitig zu dessen Eröffnung 1910 ging neben einer ausschließlich dem Güterverkehr dienenden, regelspurigen Anschlussbahn aus Richtung Rangierbahnhof Friedrichstadt auch eine Anbindung des Ostrageheges an das städtische Straßenbahnnetz von der Waltherstraße her über die Schlachthofbrücke bis zum damaligen Endpunkt »Schlachthof« in Betrieb. Diese Verbindung – seit 1932 mittels einer neuen Stahl-/Stahlbeton-Brücke über die Flutrinne geführt – wurde 1964 durch eine in der Friedrichstraße abzweigende Neubaustrecke ersetzt, die aber 1979 aufgrund des maroden Zustandes der ohnehin nur eingleisigen Schlachthofbrücke über die Flutrinne aufgegeben werden musste.
Lediglich der Abzweig dieser Trasse an der Vorwerk-/Friedrichstraße wurde fortan noch als Wendedreieck genutzt. Bald nach der politischen Wende 1989/90 schloss der mittlerweile abgewirtschaftete Schlachthof, nach längerem Leerstand bezog 1999 die Messe Dresden ihr Domizil in den denkmalgeschützten Hallen. Deren Erreichbarkeit wurde seither im ÖPNV ausschließlich per Bus abgesichert – insbesondere für Großveranstaltungen ein unbefriedigender Zustand.
Zum Haupteingang der Messe
Die jetzt eingeweihte zweigleisige »Messebahn« entspricht weitgehend der Streckenführung zum Schlachthof von 1964, verläuft aber vom Standort des früheren Wendedreiecks am nordseitigen Brückenkopf über die Straßen »Messering« und »Zur Messe« noch rund 600 Meter weiter zur neuen Gleisschleife und bindet damit auch den Haupteingang der Messe direkt an.
Neben der vor einigen Jahren neu gebauten Schlachthof-Straßenbrücke entstand für die Straßenbahn eine eigene, 315 Meter lange Querung der Flutrinne, die mit rund 7 Mio. € schon fast das halbe Budget der gesamten Messebahn-Baukosten ausmacht. Die gesamte Investitionssumme belief sich auf 16,5 Mio. €. Davon entfallen 8,7 Mio. € auf Bundesmittel, 2,2 Mio. € auf Landesmittel des Freistaats Sachsen sowie 5,6 Mio.€ auf Eigenmittel der DVB AG, den Erwerb von Grundstücken im Volumen von 1,1 Mio. € übernahm zudem die Stadt Dresden. Im Streckenverlauf liegen neben der erwähnten Brücke drei Straßenkreuzungen und die drei barrierefreien Zwischenhaltestellen »Alberthafen«, »Messering (Halle 1)« sowie »Messe Dresden«. Endpunkt am »Brunnenhaus«
Am Streckenende entstand eine zweigleisige Gleisschleife, die am Außengleis mit einem behindertengerechten Bahnsteig ausgestattet ist. Als Endpunktgebäude dient ein mittig in der Schleife stehendes, einstiges »Brunnenhaus« aus dem über 60 Bauten umfassenden Gebäude-Ensemble des früheren Schlachthofs, das für die neue Nutzung denkmalgerecht saniert wurde. Ein zur Absicherung einer zuverlässigen Stromversorgung neu errichtetes Gleichrichterunterwerk (GUW) komplettiert die Investitionsmaßnahmen für die Messebahn.
Seiten
- Seite 1
- Seite 2
Der Mensch als Fehlerquelle?
"Ich war doch nur ganz kurz abgelenkt“, zitieren zahlreiche Unfallprotokolle in ganz Deutschland die Fahrer von Stadt- und... weiter
Freiburg vor dem Generationswechsel - Gnadenfrist für die letzten sechs GT8K bis 2017
Die VAG in Freiburg bekommt gerade sechs Niederflurwagen von CAF geliefert – trotzdem mustert sie die letzten sechs hochflurigen GT8K nicht aus. Sie m&... weiter
Wirklich sicher?
Hat er seinen Tod fahrlässig in Kaufgenommen? Noch immer ermittelt die Dortmunder Staatsanwaltschaft, wieso am Pfingstwochenende ein 20-Jähriger zwischen zwei als...
weiter