Normalspur Bad Herrenalb

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Bei der Umspurung hatte man aus Kostengründen die Trasse der Schmalspurbahn mit ihren engen Radien verwendet. Dies erwies sich als hinderlich für höhere Streckengeschwindigkeiten. Deshalb wurden, wo möglich, enge Radien aufgeweitet und die Strecke begradigt. Besonders aufwendig gestaltete sich dies im Bereich vom Steinhäusle vor Herrenalb. Da dort Anwohner dazu Gelände abgeben mussten, erhielten sie als Ausgleich den im Kursbuch nicht verzeichneten Bedarfshaltepunkt »Steinhäusle«. 1981 waren die Trassenverbesserungen im wesentlichen abgeschlossen und die ganze Strecke zwischen Busenbach und Bad Herrenalb für 80 km/h zugelassen.

Zwei Gleise zwischen Ettlingen-Freibad und Busenbach
Bereits 1977 erlaubte eine neue Spannbetonbrücke über den Karlsruher Rangierbahnhof den Verzicht auf enge Radien, 1988 gingen infolge Verbreiterung der Autobahn und Neubau der Bundesstraße 3 neue Brücken in Betrieb und erlaubten ebenfalls schlankere Radien zwischen Battstraße und dem 1972 eröffneten neuen Haltepunkt Neuwiesenreben.
1979 wurde auch die Trasse zwischen Busenbach und Reichenbach auf der Strecke nach Ittersbach begradigt. Eine enge Haarnadelkurve konnte durch einen gestreckten, allerdings auch steileren, Abschnitt ersetzt werden.
Wichtig für den reibungslosen Zugbetrieb war auch der von 1988 bis 1990 durchgeführte zweigleisige Ausbau zwischen Ettlingen-Freibad (jetzt Albgaubad) und Busenbach. Da ab 1966 auch die Strecke von Busenbach nach Langensteinbach und ab 1975 bis Ittersbach auf Normalspur umgebaut worden war, hatte der Verkehr zwischen Busenbach und Ettlingen stark zugenommen. Da dieser zweigleisige Abschnitt für Gleiswechselbetrieb ausgelegt ist, können hier auch Überholungen durchgeführt werden.

Umbauten in Busenbach
Die Hauptwerkstatt in Busenbach diente ab Ende 1965 kurzzeitig der Wartung der Gelenktriebwagen, da die alten Hallen der Albtalbahn in Ettlingen-Stadt abgerissen und durch mehrere Neubauten ersetzt wurden: 1967 neue Güterhalle, 1969 Mehrzweckhalle für Wartung der Triebwagen, 1988 fünfgleisige Triebwagenhalle. Die Hauptwerkstatt in Busenbach wurde 1971 abgerissen und 1972 durch eine Güterumschlagshalle ersetzt. Dieser werden mehrmals in der Woche durch eine der sechs AVG-Diesellokomotiven Güterwagen zugestellt.
2006 wurden die Gleisanlagen in Busenbach umgebaut, nachdem seit dieser Zeit eine Brücke über die Straße nach Bad Herrenalb den Bahnübergang der Strecke nach Ittersbach ersetzt hatte.
Ende 2011 wird bei Langensteinbach auf etwa 1,2 Kilometer ein zweites Gleis einschließlich eines neuen Haltepunktes »Schießhüttenzentrum« in Betrieb genommen. Durch fliegende Kreuzungen soll die Pünktlichkeit auf dieser Strecke erhöht werden.

Fahrzeuge
Für den Straßenbahnbetrieb wurden ins­gesamt 25 Gelenktriebwagen ab 1958 in mehreren Losen von der Düwag bzw. der Waggonfabrik Rastatt beschafft. Die ursprünglich sechsachsigen Tw 8–15 wurden im Lauf der Jahre in Achtachser umgebaut, während alle anderen Tw von Anfang an achtachsig waren. Die letzten vier 1975 gelieferten Tw kamen von der Waggon-Union mit einem etwas modernisierten Wagenkasten. Alle Fahrzeuge sind Einrichtungsgelenktriebwagen. Ein mit allen wichtigen Bedienelementen ausgerüsteter Heckführerstand erlaubt aber Rückwärtsfahren in voller Geschwindigkeit, auch im Zugverband. Von Zugverbänden mit bis zu drei Fahrzeugen machte die AVG regen Gebrauch.
Ein Teil der Gelenkwagen ist noch als Museumswagen (Tw 4 und 12) bzw. als Reserve (Tw 120 und 121 ex Tw 20 und 21, als Fahrradexpress erhalten), während die Waggon-Union Tw 124 und 125 ex 24 und 25 in gelb-roter VBK-Lackierung noch im Regelbetrieb bei den Verkehrsbetrieben in Karlsruhe im Einsatz sind. Einige Wagen wurden nach Timisoara in Rumänien abgegeben.

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