Düsseldorf - Mehr Tunnel, weniger Tram

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Immer wieder wird übrigens diskutiert, in Bilk auch Regionalzüge auf ihrer Passage zwischen Düsseldorf und Neuss halten zu lassen. Allerdings müsste dazu erst noch ein zusätzlicher Bahnsteig errichtet werden.

Die neuen Stadtbahnlinien und die Folgen

Durch den Wehrhahn-Tunnel sollen drei Niederflur-Stadtbahnlinien geführt werden. Vorgesehen ist dabei die Verlegung der drei heute schon über die Schadowstraße verkehrenden Straßenbahnlinien 703, 712 und 713 in die Tunnelstrecke. Dabei werden diese auch neue Liniennummern analog dem existierenden System erhalten, um den Stadtbahnstatus zu kennzeichnen. Nach momentaner Planung wird aus einer (verlängerten) Linie 713 die U71 Gerresheim, Krankenhaus – Universität. Die Linie 712 Ratingen – Volmerswerth wird zur U72 und die (verlängerte) Linie 703 fährt als U73 in der Relation Gerresheim (S-Bahnhof) – Benrath.

Die U71 wird dann im Unterschied zur bisherigen Linie 713 ganztags auf der kompletten Strecke verkehren. Das ist ­not­wendig, weil einerseits dank der Beschleu­nigung durch den Tunnel mit einem Zu­­wachs an Fahrgästen gerechnet wird und andererseits für die künftig zwischen Jan-Wellem-Platz und Graf-Adolf-Platz nicht mehr durch die Altstadt fahrenden Linien 706 und 715 Ersatzkapazitäten geschaffen werden müssen. Die beiden genannten Linien werden dann über die Berliner Allee auf der Strecke der Linie 701 in Richtung Süden fahren.

Drei Teilnetze ab 2014

Mit der Eröffnung der neuen Tunnelstrecke soll die oberirdische Streckenführung im gesamten Verlauf der »Wehrhahn-Linie« und damit auch vom Jan-Wellem-Platz am Rande der Altstadt entlang zum Graf-Adolf-Platz aufgegeben werden. Von den bisherigen Gleisanlagen soll lediglich die Blockschleife Carl-Theodor-Straße/Graf-Adolf-Platz erhalten bleiben. Damit wäre der Endpunkt einer Entwicklung erreicht, die nach dem Zweiten Weltkrieg begann und in der sich die Straßenbahn in Düsseldorf immer mehr aus der Altstadt zurückgezogen hatte. Das wird von nicht wenigen Düsseldorfern bedauert.

Ab voraussichtlich 2014 besteht das Schie­nennetz der Rheinbahn dann aus drei Teilbereichen, nämlich dem Hochflur-Stadtbahnnetz (U70, U74 – U79), dem Niederflur-Stadtbahnnetz (U71, U72, U73) und dem »klassischen« Straßenbahnnetz, auf dem spätestens dann nur noch Niederflurwagen zum Einsatz kommen werden.

Allerdings wird es auch danach im Außenbereich Abschnitte geben, welche von Linien verschiedener Teilbereiche gemeinsam benutzt werden. Der »Konflikt« zwischen Linien des hochflurigen Stadtbahnnetzes und klassischen Straßenbahnlinien – an den betroffenen Stationen kann in die Hochflurstadtbahnwagen B80 bzw. GT8SU nur über Klapptrittstufen ein- und ausgestiegen werden – vergrößert sich derzeit sogar. So werden die U74 bzw. U77 und die U79 im Süden der Stadt verlängert.

Verlängerung der ­Hochflurlinien im Süden

Die Linien U74 und U77, die bislang in der großen Schleife in Holthausen wendeten, werden ab Ende 2009 auf dem Weg der Straßenbahnlinie 701 in den Hauptverkehrszeiten weiter bis Benrath fahren, wo das Gleisnetz der Rheinbahn endet. Dazu wurde in den vergangenen Monaten die bisherige Wendeschleife neben dem Busbetriebshof Benrath neu gebaut, um auch den breiteren Stadtbahnwagen das Befahren zu ermöglichen. Zusätzlich wurde hier eine neue kleine Abstellanlage errichtet.

Am 15. Juli 2009 begannen außerdem die Bauarbeiten zur Weiterführung der U79. Die Düsseldorf mit Duisburg verbindende Stadtbahnlinie endet in Düsseldorf bislang am Hauptbahnhof bzw. in den nachfragestarken Zeiten an der Station Kaiserslauterner Straße. Von dort soll sie über die bestehenden Strecken der Linien U74 bzw. U77 und 701 auch noch weiter bis zur ­Station Universität Ost fahren. Für dieses Vorhaben ist der Bau von zwei neuen Verbindungskurven an den Haltestellen Werstener Dorfstraße und Südpark notwendig, da an beiden Stellen bisher nur Abzweige in die planmäßig befahrene – jeweils gegenläufig – Richtung vorhanden waren. Die bestehenden Bahnsteige an den Haltestellen Werstener Dorfstraße und Südpark werden um 16 bzw. 75 Meter verschoben und neu gebaut. Zusätzlich wird am Südpark aber auch noch ein separater Hochbahnsteig errichtet, hier ist dann ein niveaugleicher Einstieg in die hochflurigen Stadtbahnwagen möglich.

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siehe Bildunterschrift
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