Von Dribbdebach nach Preungesheim

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Der Magistratsbeschluss
Deshalb beschloss die Stadtverordnetenversammlung am 20. April 2007 den Bau einer Straßenbahnstrecke von der Kreuzung Friedberger Landstraße/Rohrbach­straße/ Glauburg­straße entlang der Friedberger Landstraße, der Haupteinfallsstraße aus Richtung Nordosten (Bad Vilbel und Wetterau) und aus ihr abzweigend bis zum Gravensteinerplatz. Diese Schreibweise ist korrekt, da der Platz in einem Viertel mit Straßen liegt, die nach Apfelsorten – u. a. dem Gravensteiner – benannt sind. Die Kosten sollten etwa 44,5 Mio. € betragen, die von der Stadt und der VGF je zur Hälfte aufgebracht werden sollten. Zuwendungen aus GVFG-Mitteln konnten nicht in Anspruch genommen werden.

Alle beteiligten städtischen und ­stadt­nahen Unternehmen in Frankfurt beauftragten die VGF federführend mit der Koordination und der Ausführung der gesamten Baumaßnahme. Nach dem Magistratsbeschluss wurde das Planfeststellungsverfahren durchgeführt. Anschließend erfolgte die europaweite Ausschreibung der Bauleistungen. Dabei wurde ein Bieter ausgewählt. Wegen der Klage eines unterlegenen Konkurrenten verzögerte sich der Baubeginn um mehrere Monate.

Neugestaltung der Friedberger Landstraße
Parallel mit dem Bau der Straßenbahn sollte eine komplette Umgestaltung der Friedberger Landstraße nördlich des Alleenrings (Haltestelle Nibelungenallee) erfolgen. Sie sollte neu je zwei Fahrstreifen pro Richtung zuzüglich Abbiegefahrstreifen und einen zweigleisigen ÖPNV-Fahrstreifen in der Fahrbahnmitte aufweisen. Die ÖPNV-Trasse sollte auch für die verbleibenden Busse der Linie 30 und der kreuzenden Linie 34 nutzbar sein und ein komfortables Umsteigen ermöglichen.

Endstelle Gravensteinerplatz
Die Haltestelle Gravensteinerplatz ist als Endhaltestelle mit zwei einfachen Gleiswechseln und einer Fahrsignalanlage ausgerüstet. Die Weichen sind mit den in Frankfurt üblichen elektrohydraulischen Antrieben ausgerüstet. Die Fahrwege werden von den ankommenden Zügen angefordert und laufen normalerweise in das südwestliche Gleis ein. Ist dieses belegt, erfolgt die Einfahrt in das zweite freie Gleis. Die Ausfahrt wird vom Fahrer per Schlüsselschalter auf dem Bahnsteig angefordert. Der Bahnsteig am Gravensteinerplatz erlaubt den Einsatz von 60 Meter langen Zügen; damit kann ein schadhaft gewordener Zug in einem Gleis abgestellt werden, ohne den Betrieb einzuschränken. Im Störungsfall wird die Anlage von der Betriebsleitstelle bedient. An der Haltestelle ist ein kleines Gebäude mit dem Stellwerk und den Sozialeinrichtungen für die Fahrdienstmitarbeiter errichtet worden.

Die Strecke verläuft vom Gravensteinerplatz aus in südöstlicher Richtung durch die Bebauung bis hinter der Haltestelle Alkmenestraße noch im Neubauviertel. Danach folgt ein kurzer Abschnitt durch freies Feld parallel zur östlichen Autobahnumgehung Frankfurts, der A661, bis zur Haltestelle Walter-Kolb-Siedlung. Die Strecke führt weiter entlang der A661 bis zur Einmündung von deren Abfahrt in die Friedberger Landstraße. Dort biegt sie nach Südwesten in diese Straße ein und liegt in deren Mittelstreifen. Der Fahrweg ist in diesem Bereich auf Beton-Längsbalken verlegt und als Rasengleis ausgeführt. Parallel zur Trasse wurde eine befestigte Baustraße angelegt, die nach Fertigstellung der Strecke als Fuß- und Radweg verbleibt.

Friedberger Landstraße bis Alleenring
Die weitere Strecke verläuft im Mittelstreifen der Friedberger Landstraße. Es folgen im weiteren Verlauf der Friedberger Landstraße die Haltestellen Bodenweg und Friedberger Warte – einst ein vorgeschobener Wachtposten Frankfurts in Richtung Nordosten. Der bisher kreisförmig um die Friedberger Warte herumgeführte Verkehr wurde auf die nordwestliche Seite konzentriert.

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