Flexity Outlook: Der Rivale

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Für alle Spurweiten
Das mag ein Aspekt für den einsetzenden Erfolg sein, ein anderer, dass BT den Cityrunner für alle gängigen Spurweiten anbietet, auch wenn die Fahrzeuge bisher nur für 900, 1.000, 1.435 und 1.495 mm (Toronto) Spurweite verkauft wurden. Das hat sich bis heute als Marktvorteil gegenüber der Konkurrenz von Alstom erwiesen. Die kleinste mögliche Einheit ist ein dreitei­liger (zwei Kopfmodule, eine Sänfte), knapp
20 Meter langer Wagen. Ausgeführt wurde diese Ausführung bisher nur in drei ­Ex­emplaren, die eine Sonderanfertigung ­darstellen: Es handelt sich um die drei »Mountainrunner« für die auf 900 mm umgespurte Pöstlingbergbahn in Linz.
Ansonsten werden die Outlook C als fünfteilige (29–33 Meter lang) und siebenteilige (40–43 Meter lang) Fahrzeuge in Ein- und Zweirichtungsausführung gebaut. Die Wagenbreite kann dabei zwischen 2,3 und 2,65 Meter gewählt werden. Das mittlere Fahrwerkmodul trägt den Stromabnehmer und ist nicht angetrieben. Es ist immer gleich lang, bei Siebenteilern wird das zweite mittlere Fahrwerksmodul ohne Stromabnehmer mit einem angetriebenen Fahrwerk ausgestattet. Die Fahrwerke und Untergestelle aus rostfreiem Stahl werden verschweißt.
Die Fahrzeugkästen entstehen in Kaltfügetechnik aus rostfreiem Stahl, die Gelenke sind teils als Dreh-/Nick- und teils als Wankgelenke ausgeführt, wodurch eine gute Kräfteverteilung und geringe Belastung der Wagenkästen erreicht wird. Die Fahrzeuge erfüllen mit einer maximalen Aufprallfestigkeit von 400 kN auch die neuen EU-Festigkeitsnormen.
Erste Serien in Linz und Lodz
Die erste Serie des noch immer Cityrunner genannten Fahrzeugtyps ging ab 2001 nach Linz. Das dortige 900 mm Netz stellt eine besondere Herausforderung für den Bau von Niederflurfahrzeugen dar, sind doch zwischen den Rädern noch einmal 10 cm weniger Platz als bei Meterspur. Bis heute erwarb Linz in zwei Serien insgesamt 33 je 40 Meter lange und 2,3 Meter breite Fahrzeuge. Die dritte Serie von 23 Wagen, die derzeit im Bau und Lieferung ist, weist ein optisch an spätere Outlook-Serien angepasstes Äußeres auf. Dieser Wagen heißt in Linz Cityrunner 2, ist an die DIN EN 15227 angepasst und vollklimatisiert.
Das von »Döllmann Design« gestaltete Innen- und Außendesign erhielt den RED DOT DESIGN AWARD 2010 in der Kategorie Automobile & Transportation. Die Außengestaltung mit silberner Lackierung entspricht dem aktuellen Corporate Design der LINZ AG. Der Innenraum bietet den Fahrgästen durch u.a. komfortable Ledersitze und eleganter Farbauswahl hohen Komfort. Die ersten Fahrzeuge dieser dritten Serie sollen Anfang 2011 ausgeliefert und dann auch auf der derzeit in Bau befindlichen Neubaustrecke nach Leonding (Verlängerung der Linie 3) fahren.
Neben Graz und Linz hat sich auch Innsbruck für den Outlook C entschieden, der dort nicht nur auf dem Stadtnetz, sondern auch auf der Stubaitalbahn zum Einsatz kommt. Schon früh konnte BT auch in anderen europäischen und nicht-europäischen Ländern Aufträge einfahren. 2002 ­bestelle MPK in Lodz 15 Cityrunner, die dort allerdings vorerst keine Nachfolger ­erhalten werden, obwohl sie sich auf den zum Teil sehr schwierigen Gleisen gut bewährt haben und auch nach acht harten Betriebsjahren in gutem Zustand sind – außen wie innen. Lodzer Cityrunner waren mehrfach bei anderen Betrieben zu Gast, so in Valencia und Genf.
Die 2005 eröffnete Tram im türkischen Eskisehir fährt auf ihrem Netz ausschließlich mit dem Cityrunner. Einen ersten größeren Auftrag – neben dem aus Linz – erhielt man aus Genf, das insgesamt 39 siebenteilige und 42 Meter lange Fahrzeuge erwarb, die letzten sollten noch 2010 ausgeliefert werden.

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