Vorzeigebetrieb an der Elster

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Von der – ebenfalls im Zuge des Stadtbahnprogramms barrierefrei und mit barrierefreien Umsteigemöglichkeiten zwischen Tram und Bus versehenen Haltestelle – erreicht die Linie 1 ihre Endstellen in jeweils rund acht Minuten Fahrzeit.

Auch in Pforten erhielt die neue „1“ eine eigene Bahnunterführung. Allerdings musste auf eine Anbindung an die Linie 2 am Bahnhof Zwötzen verzichtet werden, da hier eine Querung der Bahnlinie zu aufwendig und damit teuer geworden wäre.

Am 5. November 2006 – und damit rund sechs Monate vor Plan – nahm die Linie 1 den Betrieb auf. Heute befördert die im 10-Minuten-Takt verkehrende Linie rund 11.000 Fahrgäste täglich, gegenüber dem früheren Busangebot eine Zunahme um rund 25 %.

Verknüpfung Tram/Bahn
Nicht nur am Hauptbahnhof kann man heute ohne lange Wege von der Tram in den Zug und umgekehrt umsteigen. Seit 2004 halten die Regionalzüge und die Bahnen der Linie 2 sowie die hier haltenden Busse am Bahnhof Zwötzen an einem gemeinsamen Bahnsteig.

Und auch die Linie 3 erhielt eine Umsteigeverbindung zur Regionalbahn mit kurzen Wegen: Die Bahnsteige des Bahnhofs Gera Süd wurden etwas nach Norden verlegt, um so eine kurze Umsteigeverbindung zur Tramhaltestelle Park der Jugend zu gewährleisten.

Die Linie 3 erhielt auch so weit möglich, eigenen Gleiskörper. Die Berliner Straße wurde dabei auf nur noch eine Fahrspur in Nord-Süd-Richtung verschmälert, die Straßenbahn nach Bieblach Ost erhielt ab der ebenfalls neu gestalteten Haltestelle Berufsakademie ­Rasengleis.

Gleiches wurde auch in der Innenstadt an der Straße Hinter der Mauer ­angelegt. Hinter Haltestelle Sorge/Markt fährt die Linie 3 zweimal durch Häuser, ­einmal durch ein schon in den 1980ern errichtetes Gebäude und dann unter dem Elster-Forum hindurch, einem großen Einkaufszentrum, das eine Baulücke in der City füllt.

Für die Linie 1 erwarb man 2006 sechs und 2007/08 nochmals sechs 70-%-Niederflurgelenktriebwagen NGT8-D bei Alstom, die dem Darmstädter Fahrzeug weitgehend entsprechend und mit rund 27 m Länge und 2,4 m Breite heute freizügig auf allen drei Linen unterwegs sind. Allerdings können diese Züge in Spitzenzeiten keine Tatra-Traktion auf der Linie 3 ersetzen.

Warten auf Linie 4
Das wichtigste Projekt der zweiten Stufe des Stadtbahnprogramms ist die neue Linie 4. Diese soll entstehen, indem ab Haltestelle ­Berufsakademie in Tinz eine Neubaustrecke in den Stadtteil Langenberg gebaut wird. Die rund 3 km lange Trasse soll wie die Strecke der Linie 1 vollständig auf eigenem Gleiskörper angelegt werden.

Die Planung ist ­abgeschlossen, der Planfeststellungsbeschluss liegt seit Ende 2010 vor, doch der ursprünglich für 2011 vorgesehene Baubeginn hat sich auf jetzt unbestimmte Zeit verzögert, da immer noch die Fördermittelzusage des Landes Thüringen fehlt.

In der Neubaustrecke nach Langenberg liege, so sagt GVB-Geschäftsführer Ralf Thalmann, „das meiste Potenzial zur Stadtentwicklung.“ Der Stadtbahnbau rechne sich, „zuallererst für den GVB und damit auch für die Stadt und letztlich den Steuerzahler.“Betrieblich soll die Linie nicht nur die Neubautrasse mit ihren vier Haltestellen bedienen, sondern dann gemeinsam mit der Linie 3 nach Lusan fahren.

In der Planfeststellung ist derzeit der Ausbau der bestehenden Strecke in der Wiesestraße (Linie 3).

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