Unsere Frage des Monats aus Heft 06/15

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"So wie es in jüngerer Zeit mit einem O-Bus von 1938 und einem Sommerbeiwagen von 1897 geschah: „Findlinge“, die man bekommen kann, sollte man annehmen und aufbewahren. Dass eine Rekonstruktion mitunter auf längere Sicht unmöglich ist, muss angesichts personeller, zeitlicher und finanzieller Möglichkeiten sowie aus Prioritätensetzung akzeptiert werden. Wichtig aber ist die Sicherstellung zum Substanzerhalt. Bereits da tun sich die nächsten Probleme auf: Viele Sammlungen leiden unter einem Platzmangel wirklich. Und gerade in Dresden wären da der Uralt-Tw 761 und der Pferdebahnwagen prioritär, die in einem DB-Schuppen nicht optimal aufbewahrt sind.

Allein wohin? Vom Platzproblem weiß ich aus einer privaten Korrespondenz. Und da wäre auch noch der zweite, nicht fahrbare „Große Hecht“, der als zudem langer Wagen einen Platz bräuchte. Sicher sind zwei museale Hechte nicht erforderlich, nur gibt es ihn nun einmal, da das Museum und die Straßenbahn berechtigt jeder einen haben wollten. Auch der bräuchte noch einen nicht gerade kurzen Platz.

Zudem kommt, dass immer mehr Betriebe über moderne und modernisierte Höfe verfügen, die kaum noch „Ecken“ haben, wo man ggf. jahrzehntelang etwas unterstellen kann. Gemäß dem „aus 2 mach 1“-Motto wird von den zwei erwähnten Pferdebahnwagen wohl nur einer übrigbleiben, wobei zudem keiner mehr komplett ist und auch verglichen werden muss, ob es in der Substanzfrage einen besseren und einen schlechteren gibt. Gehen wir davon aus, dass nur ein Exemplar erhalten wird, steht die Frage des Wohin trotzdem.

Wenn wir die mal betriebsextern beantworten wollen, käme nur jemand in Betracht, der über ein geeignetes Grundstück und den Willen verfügt. Und schon haben wir die Frage eben nicht beantworten können. Hoffen wir, dass es in Dresden zu einer Lösung kommt, von der solche ein Pferdebahnwagen sowie die anderen genannten profitieren können. Dass wir einen solchen Pferdebahnwagen wieder fertiggestellt vor uns sehen können, liegt ohnehin in weiter Ferne.

Da wiederum ist zu würdigen, wie mit dem ehemaligen Hohenstein-Ernstthaler/Görlitzer verfahren wurde. Einesteils ist zu danken, dass der Wagen „zu haben“ war sowie andererseits, dass ein Museum in der Heimat bereit war, ihn als Exponat aufzunehmen. Auch hier gilt, dass für eine Aufarbeitung sicher einige Jahre vergehen werden; immerhin aber ist seine Zukunft in einer Ausstellung zum regionalen (Bergbau)geschehen gesichert."

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