Tausendsassa aus Rheine

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Technologien zum Schleifen ...
Es ist zu unterscheiden zwischen „Pflegeschleifen“ als kontinuierlichem Schleifen und dem intensiven Schleifen zur Beseitigung von Riffeln, Wellen oder „Girlanden“ mit sehr häufigem Überfahren der betroffenen Gleisabschnitte. Auch beim Pflegeschleifen ist ein häufigeres Überfahren einzelner Streckenabschnitte in kürzeren Abständen mit anschließend längerer Pause effektiver als ein gleichmäßiges Befahren des Gesamtnetzes.

Verschiedene Schleifmittel mit unterschiedlichen Korngrößen und Bindemitteln stehen zur Verfügung für den Pflegeschliff und zur Riffelbeseitigung (bei höherem Anpressdruck) sowie zum Schleifen vor Inbetriebnahme einer neuen Strecke.

Die Firma Wirthl aus Niederzirking in Oberösterreich – deren Werksgelände der ehemalige Essener Schörling-Schleifwagen 612 ziert – liefert die werksseitig verbauten Schleifsteine. Dieser Lieferant hat sich dadurch hervorgetan, dass er auf Kundenwunsch die Schleifmittel auf den jeweiligen Betrieb mittels aufwändiger Untersuchungen abstimmt.

... und zur Spurrillenreinigung
Unterhalb des Gefrierpunkts ist Schienenschleifen wegen der Vereisung der Schleifsteine nicht möglich. Unter diesen Bedingungen kann anstelle des Schleifdrehgestells ein Arbeitsdrehgestell mit Rillenkratzern zur Beseitigung kleinerer Schneemengen, aber auch von Verschmutzungen der Schienenrille eingebaut werden.

Diese Kratzer – je einer pro Schiene – muss im Bereich von Weichen, Kreuzungen etc. vom Fahrer per Knopfdruck angehoben werden, um Schäden zu vermeiden. Zur Sicherheit ist jedoch auch ein Kollisionsschutzsystem eingebaut. Hinter dem Kratzer sind zwei mit variabel einstellbarer Drehzahl rotierende Bürsten von im Neuzustand 400 mm Durchmesser angeordnet. Diese können angehoben und auch seitlich herausgeschwenkt werden. Nur eine Arbeitsfahrtrichtung ist hierbei möglich.

Geplante Arbeitsgestellbauart
Ein weiteres projektiertes Reinigungsdrehgestell mit rotierenden Stahlbürsten dient der Schienenkopfreinigung; das Prinzip ähnelt demjenigen des früheren, in ­Göteborg umgebauten Schörling-Wagens der HKL Helsinki. Diese Arbeitsdrehgestell­variante wurde jedoch bislang noch nicht ­realisiert.

Das jeweils eingebaute Arbeitsdrehgestell wird von der speicherprogrammierbaren Steuerung erkannt, diese stellt dem Fahrer dadurch die entsprechenden Einstellmöglichkeiten (Schleifdruck, Bürstendrehzahl etc.) zur Verfügung.

Auch für Winterdienst geeignet
Zur Entfernung größerer Schneemengen aus dem Gleisbereich kann der Wagen front­seitig mit einem Schneepflug (wie beispielsweise beim Fahrzeug für Warschau vorhanden) oder mit einer rotierenden Schneebürste des Herstellers Zaugg aus Eggiwil in der Schweiz ausgerüstet werden, dazu ist die Albert-Kupp­lung abzubauen.

Eine Breite der ­Bürsten­walze von 2.300 mm und ein Bürstendurch­messer bis zu 900 mm kann vorgesehen werden. Die Schneebürste wird über ein Summiergetriebe von zwei Elektromotoren zu je 30 kW Leistung in Rotation versetzt, die von einem separaten, im Maschinenraum angeordneten Wechselrichter gespeist werden.

Die Bürste ist durch vom Fahrerpult aus gesteuerte Hydraulikzylinder vertikal und seitlich (zum vollständigen Bearbeiten auch des erweiterten Lichtraums in Gleisbögen) beweglich. Der Winkel zum Abführen des Schnees ist einstellbar.

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