Stuttgarts Triebwagen der Reihe 300

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Anfangs wenig Klassifikation

Ihre in den Jahren 1909/10 beschafften zweiachsigen Triebwagen fassten die SSB erstmals in verschiedenen Gruppen zusammen. So differenzierte das Unternehmen fortan in Hauptlinienwagen, in große bzw. kleine Stadttriebwagen sowie in Vororttriebwagen. Im Jahr 1928 schlossen die SSB ihre Trieb- und Beiwagen schließlich in „Reihen“ zusammen. Innerhalb der Reihe 300 erfasste die Gesellschaft alle ihre größeren Triebwagen mit drei und vier Seitenfenstern der Baujahre 1909 bis 1914, die Gottfried Bauer später innerhalb der Typen 8, 9 sowie 11 bis 15 sowie 19.1 klassifizierte. Der Großteil der später innerhalb der Reihe 300 zusammengefassten Wagen entstand in den Jahren 1909/10.

Die Ursprungstypen der Wagen

Das waren insgesamt 21 für die Hauptlinien beschaffte Zweiachser der späteren Typen 9 und 11 (Tw 147 bis 165) sowie sieben ebenfalls im Jahr 1909 innerhalb der Serie 1 (Typ 8) und sechs innerhalb der Serie 2 (Typ 12) entstandenen Wagen für die Vorortlinien. Zu diesen 34 Wagen kamen 15 in den Jahren 1909/10 gebaute „große Stadttriebwagen“ der 1. Serie, denen 1910 ebenfalls 15 Fahrzeuge der 2. Serie folgten. 

Im Jahr 1912 traf mit den sechs Triebwagen 259 bis 264 die 3. Serie „großer Stadttriebwagen“ in Stuttgart ein. Die 3. Serie Vororttriebwagen lieferte 1914 ebenfalls die Kölner Firma Herbrand & Co. Das Konstruktionsjahr und sogar die Fertigung mehrerer Komponenten der 1909 in Dienst gestellten Vorortwagen des späteren Typs 8 reichen übrigens ebenfalls mehrere Jahre zurück! Anfang des Jahres 1909 hatten die SSB nämlich sieben abgewirtschaftete Imperialtriebwagen außer Betrieb genommen und deren Kästen abgewrackt.

Der Einsatz des Typs 8 bis 1945

Mit den in Erstbesetzung als Tw 301 bis 307 bezeichneten vermeintlichen Neuwagen nahm die SVS bzw. die SSB AG am 1. August 1909 den Vorortverkehr von Feuerbach nach Stuttgart und nach Cannstatt auf. Ab Mitte September fuhren sie auch nach Zuffenhausen. Da die Vorortlinien einen größeren Zuspruch als erwartet fanden, war rasch ein Beiwagenbetrieb erforderlich. Doch dazu waren die Tw 301 bis 307 zu schwach motorisiert. Daraufhin lösten sie 1911 auf die Vorortlinien umgesetzte „Große Stadttriebwagen“ (Typ 14) und die Vororttriebwagen der 2. Serie (Typ 12) ab. Die schwächeren Wagen vom Typ 8 kamen danach auf schwächer frequentierten E-Linien zum Einsatz, ehe sie noch vor dem Ersten Weltkrieg schrittweise stärkere Motoren erhielten. Damit verkehrten sie bis Anfang der 1920er-Jahre wieder auf den Linien 14, 15 und 16, ab 1925 vor allem auf der Linie 11. Nach der im Oktober 1928 erfolgten Verlängerung der Linie 14 bis zum Schlossplatz kehrten die von den SSB inzwischen als Tw 391 bis 397 geführten Wagen für zwei Jahre auf eben jene Strecke zurück.

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