Schritt für Schritt von Nord nach Süd

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Der Ruf nach einer besseren Verkehrsanbindung wurde damit immer lauter. In nur zwei Jahren ab Beginn der Planung wurden nun 1,8 Kilometer Stadtbahnneubaustrecke mit drei Stationen quasi aus dem Hut gezaubert. Möglich war dies vor allem aufgrund eines im Stadtbahnbau bisher einmaligen Finanzierungskonzeptes: 5 Mio. € stammen von ortsansässigen Firmen, im Gegenzug stellte die KVB 13 Mio. € Eigenmittel zur Verfügung.
Dadurch konnten langwierige öffentliche Bewilligungsverfahren umgangen werden, zumal die Strecke in den unterfinanzierten Ausbauplänen sowieso bis auf weiteres nur »unter ferner liefen« angesiedelt gewesen wäre. Das größte Gewerbegebiet Kölns erhält damit wesentlich schneller Stadtbahnanschluss als noch vor wenigen Jahren für möglich erachtet. Parallel zu den Gleisen soll in den nächsten Jahren auf ehemaliger Militärfläche zudem noch weitere Wohn- und Gewerbebebauung entstehen, so dass die Bedeutung der Strecke noch zunimmt.

Drei neue Hochbahnsteige
Zeitgleich mit der Inbetriebnahme der Neubaustrecke konnten entlang der Bestandsstrecke der Linie 5 außerdem drei neue Hochbahnsteige eingeweiht werden, und zwar an den Stationen Rektor-Klein-Straße, Iltisstraße und Lenauplatz. Gleichzeitig wurde die Haltestelle Takuplatz aufgelassen, da die benachbarten neuen Bahnsteige Iltisstraße und Lenauplatz nun näher zusammengerückt sind. Die ehemalige Endschleife Ossendorf wiederum wurde durch die Streckenverlängerung obsolet, ihre Funktion als Umsteigepunkt zum Busverkehr übernahm die wesentlich besser zur Bebauung liegende erste Haltestelle der Neubaustrecke, Alter Flughafen Butzweilerhof.
In diesem Jahr soll der Bau von Hochbahnsteigen an den noch verbliebenen alten Stationen fortgesetzt werden. Im Norden hat die Linie 5 damit also schon einen qualifizierten Abschluss gefunden – es bleibt zu hoffen, dass sich selbiges im Süden nicht noch weiter verzögert.
Christoph Groneck

Mehr Bilder und Infos finden Sie im Heft STRASSENBAHN MAGAZIN 04/11

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