Rolle vorwärts zurück?

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Und Kinder. Hören nicht, halten sich nicht richtig fest, kleckern beim Essen und Trinken, schreien laut herum – man stelle sich vor, man wird bei einer Kollision von einem Kind getroffen. Nein, das geht wirklich nicht. Kinder raus aus dem ÖPNV! Und Kinderwagen. Stehen einfach so herum, manchmal sogar ohne angezogene Bremsen – man stelle sich vor, man wird bei einer Kollision von einem Kinderwagen getroffen. Nein, auch das geht wirklich nicht. Kinderwagen raus aus dem ÖPNV!

Die Liste ließe sich beliebig verlängern, solange, bis die Fahrzeuge gänzlich leer sind. Ich hoffe, die Ironie ist mehr als deutlich geworden.

Meiner Meinung nach liegt ganz real ein „erhebliches Gefährdungspotenzial“ vor, und zwar dann, wenn Kinderwagen und Rollstühle nicht richtig gesichert sind. Mir ist unklar, aus welchen Gründen das Gutachten die Gefährdung nur in Bussen sieht. Die Physik des Bremsens macht zwischen Bus und Bahn keinen Unterschied. Entscheidend sind die auftretenden Kräfte, die sich aus der Bremsverzögerung ergeben.

Mich würde interessieren, welche Konsequenzen das Gutachten empfiehlt, insbesondere, ob der Ausschluss der E-Rollstühle explizit durch das Gutachten empfohlen wird oder ob diese Konsequenz von den KVB aus dem Gutachten eigenständig abgeleitet wurde. Der „Erfinder“ dieser Lösung muss sich dann fragen lassen, aus welchen Gründen er eine andere Lösung, nämlich eine sachgerechte Befestigung mit Gurten, so wie sie in anderen deutschen Städten zum Einsatz kommt und sich bewährt hat, nicht in Erwägung gezogen hat. Und das ist der eigentliche Schandfleck in der ganzen Geschichte! Es dürfte sich unzweifelhaft um Diskriminierung Behinderter handeln. Ich wünsche den Betroffenen, dass der Druck der Öffentlichkeit zu einer Rücknahme dieser Regelung führt.“

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