Raus aus der Stadt Teil 1: Nordrhein-Westfalen

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Eine völlig neue Verbindung über die Stadtgrenze stellt die am 2. September 1989 in Betrieb genommene unterirdische Strecke der normalspurigen Linie U35 von Bochum nach Herne dar, die dort sechs Stationen aufweist: Berninghausstraße, Hölkeskampring, Archäologie-Museum/ Kreuzkirche, Herne Mitte, Herne Bf und Schloss Strünkede. Während sich die Bahnanlagen im Besitz der BOGESTRA befinden, gehören die Tunnelbauten der Stadt Herne. Diese trägt auch die für den Bahnbetrieb nötigen Ausgleichszahlungen an die BOGESTRA. Das sich über Bochum und Gelsenkirchen erstreckende Netz der BOGESTRA bildet eine Einheit für die beiden Städte. Von Gelsenkirchen aus bestehen zwei Verbindungen in die Nachbarstadt Essen: ab Trabrennbahn die Linie 107 in Richtung Essen Hani elstraße (Meterspur) sowie ab Fischerstraße die Linie U17 in Richtung Essen Alte Landstraße (normalspurige Stadtbahn, betrieben von der EVAG). In Gelsenkirchen gab es früher auch vielfältige Verbindungen zum einst großen, städteverbindenen Netz der Vestischen (s. SM 12/2007).

Bonn

Spätestens seit Gründung des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) bildet das Stadtbahnnetz im Großraum Bonn für den Fahrgast eine Einheit, obschon es historisch verschiedene Ursprünge aufwies. Östlich des Rheins lag der Bedienungsbereich der »Elektrischen Bahnen der Kreise Bonn Stadt, Bonn Land und des Siegkreises« (SSB) mit nach dem preußischen Kleinbahngesetz konzessionierten Strecken von Bonn nach Siegburg und Bad Honnef. 1960 erfolgte die rechtliche Umwandlung in Straßenbahnen und seit 1969 sind die Stadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis Eigentümer der SSB. Die Betriebsführung erfolgt heute durch die Stadtwerke Bonn (SWB).
Nach den heutigen Gemeindegrenzen bedienen die SSB-Linien außerhalb der Stadt Bonn die Kommunen Siegburg, St. Augustin (ursprüngliche Linie S), Königswinter und Bad Honnef (ursprüngliche Linie H). Die Siegburger Bahn ging am 6. September 1911 in Betrieb, die Honnefer Strecke wurde in drei Etappen (18. Oktober 1911 bis Oberdollendorf, 18. März 1913 bis Königswinter, 27. September 1925 bis Bad Honnef) eröffnet. Heute werden die betreffenden Streckenabschnitte der ehemaligen Linien H und S im Normalverkehr von der Stadtbahnlinie 66 (Siegburg – Bonn Hbf. – Bad Honnef) bedient.

Nach Siegburg zur ICE-Strecke

Der doppelgleisige Nordast weist außerhalb Bonns folgende Halte auf: Im Stadtgebiet St. Augustin die Stationen Hangelar West, Mitte und Ost, St. Augustin Ort, Kloster, Markt und Mülldorf. In Siegburg endet die Strecke im ab 2001 sukzessive neu gestalteten, tief gelegenen Umsteigepunkt Bahnhof an zwei stumpfen, gegeneinander  versetzten Bahnsteiggleisen. Oben im DBTeil verkehren die ICE-Züge der Neubaustrecke Köln – Frankfurt sowie S- und Regionalbahnen.

Zum Drachenfelsin Königswinter

Die frühere Linie H verlässt südlich des Bahnhofs Oberkassel Süd/Römlinghoven Bonner Stadtgebiet. In Königswinter liegen dann im Zuge der bis Clemens-August- Straße zweigleisigen Strecke die Stationen Oberdollendorf Nord, Oberdollendorf Mitte, Longenburg, Königswinter Clemens- August-Straße, Fähre und Denkmal. Die Honnefer Haltestellen sind Rhöndorf, Am Spitzenbach und schließlich der westlich der DB-Strecke gelegene SSB-Endbahnhof Bad Honnef. Ergänzend sei noch erwähnt, dass die ehemaligen Eisenbahnstrecken der Rheinufer- und Vorgebirgsbahn heute als Linien 16 und 18 im Gemeinschaftsbetrieb von den SWB und den Kölner Verkehrsbetrieben als städteverbindende Stadtbahnlinien betrieben werden.
Dabei verkehren die Stadtbahnlinien 16 und 18 zwischen Rodenkirchen und Heesen (Linie 16) und Klettenberg und Dransdorf auf den nach wie vor als Eisenbahnstrecken und im Eigentum der HGK befindlichen Überlandabschnitten. Auf der Vorgebirgsbahn ergänzt in der Hauptverkehrszeit die Linie 68 von Bonn bis Bornheim die Linie 18.

Lesen Sie den ausführlichen Artikel in der neuesten Ausgabe des Straßenbahn-Magazin Juni 2010
 

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