Neues Fahrzeug in altem Gewand
Nach der Rundfahrt begaben sich beide Züge direkt auf die Linie 9, auf der sie seitdem wochentags verkehren. In den Einsatz gelangten als erstes Tw 1301 mit Bw 2204 (ex BVG 5544), der in den zurückliegenden Wochen als Probe- und Abnahmezug diente, sowie Tw 1302 mit 2201 (ex 5516), mit dem die Fahrerunterweisungen im Rahmen der Fahrerschulungen stattfanden. Bei Erscheinen dieses Heftes dürfte bereits ein weiterer Zug im Einsatz sein. Bis Jahresende sollen sechs der geplanten elf Garnituren auf Strecke sein. Die Fertigstellung der restlichen fünf Traktionen soll dann sukzessive im Jahr 2012 erfolgen. In den ersten Einsatztagen brauchte man allerdings etwas Glück, um einen der Züge im Netz zu erwischen, da sie gelegentlich zu technischen Überprüfungen einrücken mussten.<br />
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<strong>Umbau in eigener Werkstatt</strong><br />
Das Engineering für den Umbau wurde durch Bombardier Transportation erarbeitet. Nach diesen Angaben haben die MVB die Beiwagen mechanisch, elektrisch und datenversorgungsmäßig traktionsfähig mit den NGT8D gemacht. Die Arbeiten an den Beiwagen wurden durch die Fachkräfte der MVB durchgeführt und in zwei große Arbeitspakete eingeteilt: Zum einen erfolgten Anpassungen an den NGT8D und B6A2 in der Leittechnik, an den elektrischen und mechanischen Kupplungssystemen, am Bremssystem – die Bw verfügen jetzt auch über einen Gleitschutz bei der Bremseinrichtung –, am Informationssystem und an der Netzwerktechnik. Zum anderen erhielten die B6A2 Inspektionsarbeiten am Wagenkasten, eine neue, an das Design der MVB angepasste Lackierung.<br />
Die Drehgestelle wurden instand gesetzt und die Radreifen ersetzt. Dabei entstehen für jede der elf Zugkombinationen Kosten von etwa 120.000 €. Der Umbau eines Bw dauert rund ein halbes Jahr. Von den MVB-Mitarbeitern wurde dabei ein hoher Anteil an Entwicklungsarbeit geleistet: Erstellung des Pflichtenheftes, Erprobungsarbeiten im Rahmen der Softwareentwicklung und –qualifizierung, Erstellung neuer Schaltplanansätze für den Triebwagen ebenso wie für den Beiwagen. Man kann ohne Zweifel sagen, dass in eine vorhandene Hülle ein völlig neues Fahrzeug konstruiert wurde.<br />
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<strong>Modernes Inneres</strong><br />
Jeder der elf Beiwagen erhält zur Erhöhung des subjektiven Sicherheitsgefühls Videokameras und eine Wechselsprechanlage an den Türen 1 und 3 für Not- bzw. Gefahrensituationen mit dem Fahrer. Ein modernes Interieur, orientiert an den MVB-Farben und bisher nur in den neuen Bussen der MVB im Einsatz, ansprechendes Design und moderne Fahrgastzählsysteme komplettieren die Modernisierung. Ein Zug aus NGT8 und B6 verfügt über 102 Sitz- und 211 Stehplätze (NGT: 73/151, B6: 29/60), einen großen Schaltschrank auf dem Perron 1 des Bw und Rückfahreinrichtung.<br />
Nicht zuletzt durch die moderne Innenausstattung und die der Höhe der Tw angepassten Dachaufbauten machen die Züge auch optisch einen zwar etwas ungewohnten, aber doch guten Eindruck, das kantige Äußere des B6 passt besser zum NGT als die runden Formen der Düwag-Beiwagen, die in Braunschweig hinter den NGT8D-BS eingesetzt werden.<br />
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