Mülheim (Ruhr): "Gemeinsam sind wir stark"

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Am 21. Juni 2007 begannen dann die Arbeiten zum Bau einer neuen Zentralhaltestelle für Straßenbahnen und Busse, verbunden mit der neuen Streckenführung der Gleise. Die drei oberirdischen Straßen­bahn­linien wurden ab diesem Zeitpunkt unterbrochen und bis Frühjahr 2008 nicht durchgehend betrieben. Die Linie 112 von/nach Oberhausen endete an der Haltestelle Rathausmarkt, das restliche Teilstück entfiel. Die Linien 104 und 110 verkehrten zweige­teilt: Von der Aktienstraße bzw. Styrum kommend wendeten sie ebenfalls am Rathausmarkt. Diese bisher südlich des Ei­sen­bahnviadukts liegende Haltestelle wurde auf dessen Nordseite verlegt. Auf der an­de­ren Seite der Baustelle wurden Pendellinien Flughafen–Friedrich-Ebert-Straße (Linie 110) bzw. Hauptfriedhof–Leine­weberstraße (Linie 104) eingerichtet. Zur Verknüpfung der drei provisorischen Endstationen diente eine Ringbuslinie. Für einzelne Betriebsfahrten als Verbindung zum Betriebshof konnte die Baustelle im Gegensatz zum Planverkehr durchfahren werden.
Offizielle Eröffnung der neuen Anlagen war am 7. Juni 2008, nachdem bereits einige Zeit zuvor die Bahnen wieder durchgehend verkehren konnten.

Linientausch im Süden

Außerdem wurden im Sommer 2008 bei den Linien 104 und 110 die südlichen Linienäste getauscht. Nun endet die Linie 110 schon am Hauptfriedhof, während jeder zweite Kurs der Linie 104 von hier weiter bis zum Flughafen verkehrt.
Bereits im Sommer 2004 waren in der Stadtmitte im Rahmen von Gleisbauar­bei­ten die bisherigen Vierschienengleise mit 1.000/1.435 mm Spurweite auf das andere Ruhrufer entfernt worden, die durch die inzwischen erfolgte unterirdische Einführung der normalspurigen Duisburger Straßen­bahnlinie 901 in die Mülheimer Stadtmitte nicht mehr benötigt wurden. Sie wurden durch herkömmliche Meterspurgleise er­setzt, damit auch weiterhin ein oberir­discher Anschluss zum auf der anderen Ruhrseite gelegenen Depot gegeben ist. Im Januar 2006 begannen die Arbeiten an einer neuen unterirdischen Abstellanlage westlich des Hauptbahnhofs in einem nicht mehr genutzten Tunnelstück Richtung Bahn­straße, die bereits seit längerem vorgesehen war.
Bereits seit mehreren Jahren in Planung ist der Bau einer zweiten, neuen Strecke ins benachbarte Oberhausen. Diese soll in Dümpten unweit der Haltestelle »Auf dem Bruch« von der Linie 102 abzweigen und nach Sterkrade führen. Kurz- bis mittelfristig ist hier mit einer Umsetzung jedoch eher nicht zu rechnen.

Doppeltraktion auf Linie 102

Ansonsten laufen die auch »Hängebauchschweine« genannten Umbauwagen meist auf der Linie 102, zusammen mit den M8C Nr. 271 bis 276 und M6D, wobei letztere aus Kapazitätsgründen häufig in Doppeltraktion gesehen werden können. M8-Triebwagen laufen außerdem im Wechsel mit M6D auf der Linie 104, während die Linie 110 normalerweise fast nur von den sechsachsigen M-Wagen bedient wird. Die normalspurigen B-Wagen kommen auf Mülheimer Gebiet nur auf der U18 zum Einsatz, werden aber von der EVAG auch auf den beiden übrigen Essener Stadtbahnlinien U11 und U17 frei eingesetzt. Auch die Wartung wird im Essener Betriebshof erledigt. Nachdem die Stadtbahn­wagen früher immer analog den Essener Geschwistern in rot/weiß bzw. grau/weiß mit Zierstreifen lackiert worden waren, erschien 2001 der Tw 5015 als erstes Exemplar in den Mülheimer Straßenbahnfarben gelb/anthrazit. Bis heute wurden die anderen Wagen aber nicht komplett umgespritzt.

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siehe Bildunterschrift
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