Mobilitätsvision 2020

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DeLijn selbst spricht von einem ehrgeizigen Entwurf, dessen Umsetzungsnotwendigkeit aus mehreren Gründen außer Frage steht. Es ist dem Unternehmen wie der Regionalregierung dabei durchaus bewusst, dass die erforderlichen Mittel nur auf langfristige Sicht freigemacht werden können. Erste Festlegungen wie die Entscheidung, zunächst verstärktes Gewicht auf die einfacher einzuführenden Schnellbusse und jeweils eine schienenbezogene Maßnahme pro Provinz zu legen, verdeutlichen die Sachzwänge.
DeLijn hat mit der 1991 vollzogenen weitgehenden Vernetzung von städtischem und regionalem Verkehr eine Voraussetzung für die Umsetzung eines integrierten Konzeptes geschaffen. Die Korrektur jahrzehntelanger Verfehlungen in der Strukturpolitik wird aber Jahrzehnte dauern, zumal in einer Zeit knapper Kassen.
Und dann besteht Belgien ja nicht nur aus Flandern. Da niemand ernsthaft an einer Spaltung des Landes interessiert sein kann, der zu erkennen vermag, was auf dem Spiel steht, bleibt eine baldige Stabilisierung des sensiblen Gleichgewichtes zwischen den Landesteilen zu wünschen, auf dass das Beispiel der Mobilitätsvision Flanderns sich auch auf die Wallonie ausdehnen lässt. Schließlich macht die Wallonie bei der Komplettierung der Metro Charleroi Fortschritte und wird Lüttich wieder eine Straßenbahn erhalten.
Die Qualität des einstigen SNCV-Angebots wird bei allen Anstrengungen nicht wieder zu erreichen sein, doch die Erkenntnis bleibt, dass die Überlandtram vor allem dort, wo sich beide Landesteile berühren, einen hohen Anteil an der Vernetzung und dadurch auch an Verständigung hatte. Vielleicht kommt ihr noch einmal eine ähnliche Bedeutung zu ... 
Andreas Mausolf

Ein herzlicher Dank für Unterstützung bei den Recherchen geht an Eric Keutgens aus Antwerpen sowie an Bart Seghers von ­DeLijn »Centrale Diensten« in Mechelen.

Mehr Bilder und Infos finden Sie im Heft STRASSENBAHN MAGAZIN 06/11!

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