Mit Aluhülle durch ­Düsseldorf

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Als am 13. März 1985 der »Rollout« vom Abnahmegleis im Werk Uerdingen erfolgte, hatte zuvor das Wiegeprotokoll 38,2 Tonnen Gesamtmasse angezeigt, also das, was man bei diesem Fahrzeugkonzept von vornherein angestrebt hatte. Am 19. März 1985 traf der erste B80 in Aluminiumbauweise auf einem Güterwagen in der Zentralwerkstatt Heerdt bei der Rheinbahn ein. In den folgenden Wochen erfolgten zahlreiche Mess- und Abnahmefahrten mit dem ersten Fahrzeug, die alle positiv verliefen und die Erwartungen an die Aluminiumfahrzeuge, auch was die Geräuschimmission anbelangte, voll erfüllten. Die übrigen 23 Wagen der ersten Bauserie (Tw 4201– 4224) kamen dann im 14-tägigen Turnus.

Verbesserte Elektronik

Gegenüber der ersten Düsseldorfer B-Wagen- Serie von 1981 wurde auch die elektrische Ausrüstung weiterentwickelt, die von der Arbeitsgemeinschaft Siemens/BBC/ Kiepe-Elektrik unter Federführung von Siemens geliefert wurde. Die Elektroausrüstung ermöglicht u. a. Fahrten im Zugverband mit bis zu vier Einheiten, Fehler erfassung in MC-Technik (Mikrocomputer), automatische Fahr-Bremssteuerung.

Im Zusammenspiel mit der Linienzugbeeinflussung (LZB) wäre damit auch ein automatischer Zugbetrieb möglich. Bei der Innenausrüstung wäre zu erwähnen, dass bei dieser Serie auch erstmals im Gelenkbereich in jedem Wagenteil ein Behindertensitz eingebaut wurde. Diese Sitze sind mit besonderen Griffen, Armlehnen und einem eigenen Haltewunsch- Drucktaster ausgerüstet. Natürlich wurden in der 25-jährigen Betriebszeit an den Wagen bauliche Anpassungen an neue technische Standards im Nahverkehr vorgenommen, wie z.B. Einbau von Fahrscheinautomaten oder Info-Tableaus für Zielanzeige und Werbespots.

Die Fahrzeuge haben sich in ihren 25 Einsatzjahren im Linienverkehr bestens bewährt. Alle Bedenken, die in der Konzeptphase in Fachkreisen einmal erhoben wurden, waren unbegründet. Dennoch blieben unter allen B-Wagen, die in den Stadtbahnnetzen an Rhein und Ruhr eingesetzt sind, die Düsseldorfer B-Wagen die einzigen in Aluminiumbauweise.

DIPL.-ING. JOSEF SCHÖBER
 

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Fotos: 
siehe Bildunterschrift
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