Magdeburg: Auf dem Weg zum »Zielnetz 2019«

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Im 7. Bauabschnitt ist die weitere Verlängerung dieser Strecke durch die Raiffeisen- und Warschauer Straße bis an die Schönebecker Straße vorgesehen, ein Projekt, das schon vor dem 2. Weltkrieg angegangen wurde. Im Bereich Warschauer Straße lagen schon einmal Schienen, deren letzte unter der Eisenbahnbrücke am Buckauer Bahnhof erst nach der Wende entfernt wurden. Nach Fertigstellung dieses Abschnitts wäre dann eine durchgehende Straßenbahnverbindung von Olvenstedt nach Buckau unter Umgehung der Innenstadt möglich. Ursprünglich war dieser 7. Bauabschnitt als letzter des Großprojekts 2. Nord-Süd-Verbindung geplant, aber weitere vom Stadtrat jüngst beschlossene Vorhaben lassen es als praktikabel erscheinen, diesen Bauabschnitt vorzuziehen und im Anschluss an die Fertigstellung der Strecke durch die Wiener Straße anzugehen.

Durch ein Ingenieurbüro erfolgen derzeit Untersuchungen, ob dies sinnvoll wäre. Das hätte den Vorteil, angesichts der anstehenden umfangreichen Arbeiten in der Innenstadt, die praktische südliche Umfahrung der Innenstadt für Umleitungs­verkehre schon früher als ursprünglich geplant zur Verfügung zu haben. Außerdem könnte der dann parallele Busverkehr entfallen. Nach derzeitiger Planung sollen ab 2013 Bahnen durch die Wiener Straße rollen.

Tunnel unter dem ­Hauptbahnhof...

Neben der 2. Nord-Süd-Verbindung stehen weitere Bauvorhaben vor der Realisierung: Das sind der Tunnel unter den Bahnhofsbrücken (Ernst-Reuter-Straße) und die Strombrückenverlängerung. Der 327 m lange Auto-Tunnel ist nach langjähriger, kontrovers geführter Debatte endgültig im Stadtrat – wenn auch nur mit knapper Mehrheit – beschlossen.

Hintergrund ist die völlige Neugestaltung der Anlagen des Magdeburger Hauptbahnhofs durch die DB AG bis 2015. Dies bedingt eine Tieferlegung des Eisenbahnunterbaus um rund 60 cm und den Neubau aller ohnehin altersschwachen Brücken. Dadurch müsste auch die Ernst-Reuter-Allee einschließlich der Straßenbahntrasse tiefer gelegt werden. Um das zu vermeiden und gleichzeitig den Individualverkehr vom ÖPNV zu entflechten, wird ersterer in den Tunnel verlegt. Oben bleiben nur die Straßenbahn sowie Rad- und Fußwege. Das eröffnet auch die Möglichkeit des Anlegens einer großzügigen Haltestelle im Bereich des Kölner Platzes.

...und das Projekt Strombrückenverlängerung

Auch wenn es absurd klingt – eine Lösung ohne Tunnel käme die Stadt teurer zu stehen als mit Tunnel. Das liegt an den Fördermitteln, die der Stadt nur zugesagt wurden für den Fall, dass ein Tunnel gebaut wird. Die von der Verwaltung vorgelegte Entwurfsplanung sieht Kosten von 44,9 Mio. Euro vor. Die Stadt beteiligt sich mit rund 27 Mio. Euro. Das Land trägt davon 21 Mio. Euro. Die jetzige, umfangreiche Haltestelle Damaschkeplatz wird zurückgebaut, bleibt aber als einfache Haltestelle und Umsteigepunkt zum Zentralen Omnibusbahnhof erhalten. Die Haltestelle Hauptbahnhof/Brandenburger Straße wird hinter die Kreuzung mit der Otto-von-Guericke-Straße verlegt. Baubeginn der heißen Phase soll spätestens 2012 sein.

Das Projekt Strombrückenverlängerung war weitaus weniger umstritten, steht doch die Notwendigkeit außer Frage. Schon kurz nach Fertigstellung der Strombrücke über die Elbe in der 1960er-Jahren wurde das Thema auf die Tagesordnung gestellt. Ausführliche Projekte stammen aus den 1970er-Jahren, gelangten aufgrund der wirtschaftlichen Gegebenheiten in der DDR aber nicht zur Ausführung.

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