Kleine Bahn mit bewegter Geschichte
Elektrisch nach Kalkberge
Da sich rasch die mangelnde Leistungsfähigkeit der Benzolloks, vor allem auf den topografisch anspruchsvolleren Abschnitten in Kalkberge, bemerkbar machte, kam es bereits 1914 zur Elektrifizierung der Gesamtstrecke. Trotzdem blieb es vorerst bei der getrennten Betriebsführung der beiden Unternehmen, was unter anderem durch die unterschiedliche Farbgebung der Fahrzeuge beider Bahnen gekennzeichnet wurde. Das betraf nicht nur die weiterhin verwendeten Beiwagen des Benzolbetriebes, sondern auch die fünf neu beschafften vierachsigen Triebwagen. Da sich die getrennte Betriebsführung offenbar als nachteilig erwies, kam es 1916 zur Gründung der »Straßenbahnverband Schöneiche-Kalkberge GmbH«. Nach der Bildung von Groß-Berlin durch Eingemeindung zahlreicher Vororte und -städte im Jahr 1920 gingen auch nahezu alle damals im Berliner Raum existierenden Straßenbahnunternehmen in der Berliner Straßenbahn auf. In den Folgejahren gab es auch Bestrebungen, die Strecke nach Schöneiche und Kalkberge umzuspuren und am Bahnhof Friedrichshagen mit dem Berliner Netz zu verbinden.Doch keine Umspurung
Letztlich kam es nicht dazu, weil man sich mit der BVG, in der die Berliner Straßenbahn 1929 aufgegangen war, nicht über die Finanzierung der Umspurung und weiterer notwendiger technischer Anpassungen einigen konnte. So blieb es bei der Meterspur, immerhin konnte man aber ab 1930 endlich mit wichtigen Maßnahmen zur grundhaften Erneuerung der Strecke beginnen. Auch der zweigleisige Ausbau der Strecke zur Kapazitätssteigerung stand nun auf dem Programm: Bis 1932 konnten ein längerer Abschnitt zwischen Friedrichshagen und Schöneiche sowie ein kürzeres Teilstück im Bereich der heutigen Haltestelle Berghof-Weiche fertiggestellt werden. Der Wagenpark war bereits in den Jahren 1925 und 1929 durch die Beschaffung weiterer vierachsiger Trieb- und zweiachsiger Beiwagen verstärkt worden. Mit der Bildung der Großgemeinde Rüdersdorf, zu der nun auch das zuvor eigenständige Kalkberge gehörte, änderte sich im Jahre 1931 eine der beiden Endpunktbezeichnungen, nicht aber der Unternehmensname. Die Erneuerung der Strecke wurde in den 1930er-Jahren fortgeführt und der Betriebshof in Schöneiche erweitert. Ab 1937 konnte die baufällige Brücke über das Rüdersdorfer Mühlenfließ nicht mehr mit Fahrgästen befahren werden, weswegen der Linienverkehr an dieser Stelle gebrochen und die Brücke zu Fuß überquert werden musste. Kurz vor Kriegsende kam der Betrieb im April 1945 vollständig zum Erliegen und konnte erst im zweiten Halbjahr etappenweise wieder aufgenommen werden.Unter volkseigener Regie
Nach der Auflösung des Straßenbahnverbandes Schöneiche-Kalkberge im Jahre 1948 wechselte mehrfach die Organisationsstruktur des Unternehmens: Der zunächst durch das Kommunale Wirtschaftsunternehmen weitergeführte Betrieb wurde 1950 in den Verkehrs- und Transportbetrieb des benachbarten Fürstenwalde eingegliedert, doch bereits zwei Jahre später wieder in die Eigenständigkeit entlassen, nun als VEB (G) Verkehrsbetriebe Schöneiche-Rüdersdorf (ab 1956 VEB (K) für »kreisgeleitet«).Seiten
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