Düsseldorfs Linie U75

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Die Fahrt beginnt: Ab in den Hafen
Heute beginnt die Fahrt der U75 also am Neusser Hauptbahnhof. Nach Verlassen der zweigleisigen Kehranlage lässt sie rechts die Ausläufer der Neusser Fußgängerzone liegen – hier trifft die U75 auf die Straßenbahnlinie 709 aus Düsseldorf. Direkt hinter dem Halt am Hauptbahnhof trennen sich die Wege der beiden Linien auch schon wieder – die 709 wendet am Theodor-Heuss-Platz.

Während der Fahrt über die vierspurige Düsseldorfer Straße eröffnet sich rechts schnell der Blick auf die Becken des Neusser Hafens. Die direkte Umgebung ist hier überwiegend unbebaut. Aber weiter  im Hintergrund ist eine Menge los: Neben Containern und Industrieanlagen bestimmen hier vor ­allem Umschlag- und Produktionshallen das Bild. Hier bekommt man schnell einen Eindruck über die Ausmaße des Neusser Hafens.

„Schnell“ ist in diesem Fall auch wörtlich zu nehmen, denn für die U75 geht es ohne Halt weiter. Unter einigen großen Verteilerbrücken hindurch, auf denen der Autoverkehr umher wuselt, erreicht die Bahn die Haltestelle Blücherstraße im Barbaraviertel. Haltestellenschild neben der Straße, einfache Wartehalle – reicht!

Schnell die Türen zu!
Linkerhand stehen ein paar höhere, weniger schmucke Wohnhäuser, direkt dahinter hat sich die Industrie bis zu den angrenzenden Bahngleisen ausgebreitet. Auf der rechten Seite ist neben Hallen, Tanks und Fabriken von den Hafenbecken nicht viel zu sehen. Augenscheinlich lebt hier auch nicht gerade die vornehmste Neusser Klientel.

Und: hier müffelt es wirklich! Was aber nichts mit den Bewohnern zu tun hat, sondern viel mehr an der in der Nähe angesiedelten Ölmühle liegt. Bei ungünstigem Wind ist der faulige Gestank sogar in der ganzen Stadt zu riechen. Wobei sich die Neusser Politiker gerade erst mächtig gefreut haben, weil es in den am meisten betroffenen Stadtgebieten im Schnitt „nur noch“ rund zweieinhalb Stunden am Tag stinkt! Glückwunsch …

Ein einziger Steigungsabschnitt
Zum Glück klappen sich die Türen der GT8SU oder B80 rasch wieder zu. Vorbei an einigen alten Backsteinbauten rauschen die Wagen weiter inmitten der Hauptstraße. Während links schmuddelige Reihenhäuser vorbei ziehen, erheben sich rechts die Silos der besagten Ölmühle. Nach einem leichten Linksknick hält die U75 unter einer großen Eisenbahnbrücke am Hochbahnsteig der Haltestelle Am Kaiser.

Bis zur Haltestelle Tonhalle/Ehrenhof wird das übrigens der letzte Hochbahnsteig sein, über den die Fahrgäste mühelos in die Bahn und aus der Bahn raus kommen. Apropos: Der einzige Anlass Am Kaiser auszusteigen dürfte die Verknüpfung zum Bus und zur S-Bahn sein. Direkt über der Haltestelle rattern außerdem die Regionalzüge in Richtung Düsseldorf hinweg.

Die U75 kommt – abgesehen von den Tunnelrampen in der Düsseldorfer City – vollständig ohne nennenswerte Steigungen aus. Jetzt erklimmen die Wagen auf eigenem Gleiskörper dennoch einen kleinen Berg. Rechts und links sorgen noch mehr Zubringerstraßen und noch mehr Brücken für allerlei Auto-Getümmel, bevor die Bahn einige Bahngleise überquert und auf der anderen Seite wieder leicht bergab rollt.

Über die Stadtgrenze zur Bunker-Kirche
Kurz vor der Haltestelle Vogesenstraße erreicht die U75 schließlich Düsseldorfer Stadtgebiet. Es mag Zufall sein, aber schon wird die Umgebung hübscher! Nach ein paar hundert Metern kommt die Linie an der Haltestelle Handweiser an.

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