Die sechs- und zwölfachsigen Gelenkwagen der Rhein-Haardtbahn

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Der Einsatz von den 1970ern bis in die 1990er-Jahre
Zum 1. Juli 1977 gab Mannheim die Betriebsführung auf der RHB an Ludwigs­hafen ab. Dabei wurden im Tausch zu konventionellen Gelenkwagen auch die RHB-Gelenkwagen übergeben. Damit wechselten die Triebwagen 1011–1022 und die Beiwagen 1051–1058 in den Ludwigshafener Bestand.
Nach der Übernahme der Fahrzeuge durch Ludwigshafen erhielten sie schrittweise ein neues Lackierungsschema in beige mit ockergelben Zierstreifen und ockergelben Regenrinnen. Dieser Prozess zog sich bis 1991 hin.
Ab 1979 wurden an den Stirnfronten der Triebwagen links unten auch die Wagennummern angeschrieben. Als erste Einheit auf der RHB erhielt der Zug 1011 und 1051 im August 1980 eine Vollwerbung.
Ende der 1970er-Jahre wurden zwei ET12 bei Unfällen schwer beschädigt. Erst wurde bei einem Zusammenstoß im Hauptbahnhof Ludwigshafen am 5. März 1978 der vordere Teil von Tw 1022 stark in Mitleidenschaft gezogen. Dann brannte am 4. März 1980 der Tw 1019 in der Schleife Bad Dürkheim größtenteils aus. Für beide Wagen wurden die schwer beschädigten Wagenteile anschließend bei der Düwag neu aufgebaut.
Mit der Einführung des Einmannbetriebes bei der RHB wurden alle Wagen zwischen 1978 und 1981 entsprechend umgebaut. Sie erhielten dabei eine automatische Türsteuerung durch Lichtschranken und Öffnungsknöpfen innen und außen, Tasten für den Haltewunsch und Entwerter. Bei den Zwölfachsern und den Beiwagen entfiel außerdem die frühere Handbremse zugunsten einer Federspeicherbremse.

Besitzwechsel und Modernisierung
Zwischen November 1981 und Juni 1982 war die Einheit 1018 und 1058 an die OEG ausgeliehen, die sie auf der Strecke Mannheim Hbf. – Heddesheim einsetzte.
Zum 1. Januar 1988 übernahm die RHB die Züge 1013 und 1053 bis 1015 und 1055, sowie die Zwölfachser 1021 und 1022 in ihren eigenen Bestand. Eine Umzeichnung in das eigene Nummerierungsschema aus 1100/1200er Nummern unterblieb jedoch.
1991 wurde die Garnitur 1015 und 1055 als erste durchgreifend modernisiert. Dabei wurde unter anderem im vorderen Wagenteil ein Fahrradabteil eingebaut, einschließlich einer Anpassung der dortigen Doppeltür. Außerdem wurden die bisherigen Glühlampen im Fahrgastraum durch Neonleuchten ersetzt. Der Fahrerarbeitsplatz erhielt eine neue Armaturentafel, ein digitales Ansagegerät und eine IBIS-Anlage. Neugestaltet wurde auch die Zielbandanzeige. Äußerliche Änderungen waren zudem geänderte Frontscheinwerfer und doppelte Rückleuchten. Im Mai 1993 erhielt die Garnitur zusätzlich Polstersitze.
Ähnliche Änderungen erhielt die Garnitur 1017 und 1057 im Jahr 1992. Im Jahr darauf wurde auch der Tw 1022 teilweise modernisiert und mit einem Fahrradabteil ausgerüstet. Dagegen erhielt Tw 1014 im Jahr 1992 nur ein Fahrradabteil im A-Teil. Als Ersatz für den abgestellten Zwölfachser-Tw 1021 übernahm die RHB zum 1. März 1996 die Einheit 1018 und 1058 von den Verkehrsbetrieben Ludwigshafen (VBL).
Die Garnitur 1011 und 1051 wurde wegen ihres schlechten Zustandes bereits im Juni 1985 als erste ausgemustert. Während der Triebwagen im März 1988 zerlegt wurde, folgte sein Beiwagen erst im April 1994, zusammen mit Tw 1012 und Bw 1052, die im Oktober 1989 aus dem Verkehr gezogen worden waren. Im März 1988 wurden die ältesten Züge, die Garnituren 1123 und 1217 und 1124 und 1218 ausgemustert und nach längerer Abstellzeit zwischen Oktober 1992 und April 1993 zerlegt.

Ablösung durch Niederflurwagen
Als nächste folgte nach einem Unfall die Garnitur 1016 und 1056, die 1994 ausgemustert wurde.

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