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Seit dem 28. November fanden Einweisungsfahrten für die Fahrpersonale statt und am 11. Dezember erfolgte noch eine Abnahmefahrt mit dem Landesbeauftragten der Bahnaufsicht. Der Eröffnung am 16. Dezember stand somit nichts mehr im Wege: Um 11 Uhr traf bei nachlassendem Schneetreiben der Tw 601, gesteuert von Jenas Oberbürgermeister Schröter, aus Richtung Burgau kommend am Bahnhof Göschwitz ein. Er brachte auch eine extra für diesen Anlass hergestellte Straßenbahn-Torte zum Eröffnungsort, die später zum Verzehr angeboten wurde. Gleichzeitig erreichte Tw 620 die Station am Bahnhof Göschwitz aus Richtung Lobeda kommend. Die beiden Wagen nahmen jeweils auf ihrer Seite vom Eröffnungsband Aufstellung. Hinter Tw 620 folgte noch der Tw 666 ­»Party-Bahn« (GT6, ex Heidelberg). Nach den üblichen Ansprachen, u.a. durch die Geschäftsführung der JeNah und des Thüringer Verkehrsministers, wurde das in den Stadtfarben gehaltene Band durchschnitten. Die Tw 601, 620, 624 sowie die »Party-Bahn« standen nun für kostenlose Schnupper-Sonderfahrten zur Verfügung. Ab 13:30 Uhr wurde die bisher über Alt-Lobeda verkehrende Straßenbahnlinie 3 über die Neubaustrecke geleitet; gegen 14:30 Uhr wurden die Sonderfahrten eingestellt.

Neues Liniennetz

Am 17. Dezember erfolgte schließlich die planmäßige Betriebsaufnahme auf dem Neubauabschnitt. Diese ging einher mit dem Start eines umgestalteten ­Lini­en­netzes. Mit diesem neuen Linienkonzept der JeNah wurde die Haltestelle Damaschkeweg zum Verknüpfungspunkt zwischen Bus und Straßenbahn im Süden der Stadt. Der bisherige Verknüpfungspunkt Burgau wird busseitig nur noch von der Linie 41 (Ein- und Ausrückfahrten vom Betriebshof Burgau) bedient. Den Abschnitt Damaschkeweg – Burgau der Buslinie 10 übernahm die Straßenbahnlinie 3. Der Abschnitt Bahnhof Göschwitz – Burgau der Buslinie 13 wird nun tagsüber von den Straßenbahnlinien 1 und 3 und im Spätverkehr durch die Straßenbahnlinie 35 übernommen, was eine wesentliche Verbesserung der Bedienung des dortigen Gewerbegebietes mit sich bringt.

Im neuen Linienkonzept beginnen die Straßenbahnlinien 1 und 4 nun in Zwätzen und verkehren über Stadtzentrum und Oberaue bis Burgau. Von hier fahren die Linie 1 über Göschwitz und Linie 4 über Alt-Lobeda nach Lobeda-West, wo die Wagen ohne zu Wenden von einer auf die andere Linie übergehen und wieder zurück nach Zwätzen fahren.

Die Straßenbahnlinien 2 und 3 beginnen in Jena-Ost und befahren gemeinsam die Strecke über Stadtzentrum und Kahlaische Straße bis zum Damaschkeweg. Von hier fährt Linie 2 zur Schleife Winzerla. Die Linie 3 wird über Burgau, Göschwitz und Lobeda-West nach Lobeda-Ost geführt. Nach Beendigung einer kompletten Kursfahrt und Rückkehr in Jena-Ost gehen die Wagen der Linien 2 und 3 umlauftechnisch jeweils auf die andere Linie über. Durch die Linienüberlagerung ergibt sich auf den gemeinsam genutzten Abschnitten der Straßenbahnlinien 1/4 bzw. 2/3 tagsüber ein Zehn-Minuten-Takt, der in der Hauptverkehrszeit auf 7,5 Minuten verdichtet wird.

Lediglich die Straßenbahnlinie 5 blieb in ihrem Verlauf vom Ernst-Abbe-Platz über Oberaue, Burgau und Alt-Lobeda nach Lobeda-Ost unverändert.

Bei den Spätverkehrslinien wird die bisherige Straßenbahnlinie 2 von Jena-Ost zum Ernst-Abbe-Platz jetzt als Linie 25 bezeichnet. Die Straßenbahnlinie 35 vom Ernst-Abbe-Platz nach Lobeda-Ost wird jetzt über die Neubaustrecke geführt, wodurch das bisherige Kopfmachen in Lobeda-West entfällt. Die Linie 31 blieb in ihrem Verlauf unverändert, wurde aber in Linie 34 umbenannt.

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