Basels unzufällige Linie 3

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Noch ein Höhepunkt, dann ein Tiefpunkt …
Im Grünen geht es weiter, der St. Alban-Anlage folgend und ab der Hardstrasse wieder solo. Die Haltestelle St. Alban-Tor bietet mit dem namensgebenden historischen Stadttor eine weitere Basler Sehenswürdigkeit. Die Zürcherstrasse hinunter wandelt sich erneut das Umfeld. Häuserblocks wie in jeder Großstadt säumen die Straßen.

Kurz darauf erreicht sie mit der Haltestelle Breite den städtebaulichen Tiefpunkt der Reise: Hier kreuzen, für Auge und Ohr brutal, die Autobahn A2 mit ihren Zubringern und daneben vier Eisenbahngleise den Weg. Kein Vorwurf den Baslern, solche Ecken gibt es in fast jeder Großstadt, irgendwo muss der Verkehr, den alle mit erzeugen, ja hin. Innerhalb Basels ist der Autoverkehr im Vergleich zu deutschen Städten recht bescheiden. Als wolle sie den Fahrgast wieder versöhnen, kreuzt, nur wenige Meter weiter, recht gelungen de-kanalisiert, die Birs den Weg, ein immerhin 73 Kilometer langer Fluss aus dem Schweizer Jura, der einige hundert Meter unterhalb in den Rhein mündet und die Stadtgrenze zwischen Basel und Birsfelden bildet, der Gemeinde, in der die Fahrt bald enden wird.

… und dann hinaus nach Birsfelden
Auf der Hauptstraße, später in die Rheinfelderstrasse übergehend, wird Birsfelden durchfahren. Ein Ort, der offenbar noch nicht recht weiß, ob er lieber großstädtisch oder lieber klein sein möchte. Aber in der Umgebung von Großstädten gibt es viele ­solcher Orte. Innerhalb von Birsfelden ist ­erneut eine Steigung zu überwinden, bevor die Strecke am Ortsende in der Wendeschleife Birsfelden Hard endet.

Ganze 24 Minuten dauert die Fahrt und zeigt Basel aus verschiedenen Blickwinkeln  – so, wie man es eben nur aus der ­Linie 3 sieht. Wenn man bewusst einsteigt. Denn, wie gesagt, mit der Linie 3 fährt man nicht zufällig, aber das kann sich mit der Verlängerung nach Frankreich ändern.

Von Jörn Schramm

Mehr Informationen und Bilder finden Sie im 
STRASSENBAHN MAGAZIN 05/12!

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