Auf geht’s!

Bis ­Bielefelds neue ­Stadtbahn­wagen Vamos im kommenden Jahr auf dem Meterspurnetz der ­Großstadt am ­Teuto­burger Wald rollen, müssen noch ­einige ­Anpassungen am Streckennetz vorgenommen werden. Von Philipp Krammer

 
Auf!«, »Los!« oder »Vorwärts!« – all das sind Ausdrücke, die ein Internetwörterbuch ausspuckt, lässt man sich den Namen Bielefelds neuer Stadtbahngeneration »Vamos« aus dem Spanischen ins Deutsche übersetzen. Vermutlich sollen diese stets mit einem Ausrufezeichen versehenen Kurzaufforderungen an den Fahrgast gerichtet sein und auf eine Fahrt mit dem neuen Fahrzeug einladen. In der Tat bedeutete die Entscheidung für die neue Fahrzeuggeneration auch für die Bielefelder Verkehrsplaner ein »Auf geht’s!« – immerhin muss die Infrastruktur zunächst auf den neuen Fahrzeugtyp zugeschnitten werden. Der Hintergrund dabei ist, dass der Vamos mit seinen 35 Meter Länge und 2,65 Meter Breite über acht Meter länger und 35 cm breiter als die bisher eingesetzten M8C und M8D Stadtbahnfahrzeuge ist. Dank der taillierten Ausführung des Fahrzeugs können aber die auf 2,30 Meter breite Wagen ausgelegten Hochbahnsteige trotzdem weitergenutzt werden. Tailliert bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ein Fahrzeug unterhalb der Bahnsteighöhe (in Bielefeld 86 cm) schmaler ist und erst darüber seine maximale Breite erreicht. Diesen Weg ist man auch schon in den späten 1990er-Jahren mit der Beschaffung der Stadtbahnwagen des Typs 2000 in Hannover gegangen.

»Vamos« kommt ab 2011

Die derzeit georderten 16 Vamos sollen zwischen Januar 2011 und Juli 2012  ausgeliefert werden – Hersteller sind die Firmen Vossloh-Kiepe und Heiterblick in Leipzig. Die Bestellung enthält auch eine Option über weitere 25 Fahrzeuge. Wie die bisher eingesetzten Stadtbahnwagen werden die neuen Vamos dreiteilig ausgeführt. Trotz der deutlich höheren Gesamtkapazität werden die neuen Triebwagen nur wenig mehr Sitzplätze anbieten. Offenbar möchte man mehr Platz für das Abstellen von Kinderwagen, Rollstühlen etc. anbieten sowie die Verweildauer an den Haltestellen durch die Vermeidung von Staus in den Türbereichen senken. Bei der ersten ­Serie handelt es sich um Ersatzneubeschaffungen für die älteren M8C-Stadtbahnwagen aus den Jahren 1982 und 1983.

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siehe Bildunterschrift
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