Auf dem Weg zum ­Niederflur-Revier

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Für den zweite Bauabschnitt, dem zweigleisigen Ausbau bis ins Dahlhausener Zentrum, muss die Stadtpolitik erst noch die entsprechenden Ausführungsbeschlüsse fassen und die notwendigen Mittel bereitstellen.

Für die schon seit längerer Zeit angedachte Verlängerung der Linie 318 von der bisherigen Endstelle vor dem Dahlhauser Bahnhof bis zum Eingang des bekannten Eisenbahnmuseums gibt es bislang noch kein ein detailliertes Planungsverfahren.

Auch auf der in Linden Mitte von der Linie 318 abzweigenden Linie 308 laufen zurzeit Ausbaumaßnahmen. Nach dem Neubau der Hattinger Ruhrbrücke 2002 wurde das Teilstück hinunter nach Hattingen damals noch nicht modernisiert; dies wird nun nachgeholt. Dabei wird die Straßenbahn hier eine eigene Trasse erhalten.

Im März 2009 begannen in Gelsenkirchen die Modernisierungsarbeiten in der Horster Straße zwischen Buer-Mitte und Kärntener Ring, die sich über mehrere Jahre erstrecken werden und mit 35 Mio. Euro veranschlagt sind. Neben Maßnahmen an Kanälen und Straßen werden die Straßenbahnschienen erneuert. Die Bahnen werden auch künftig ihre Trasse in der Mitte der Straße haben, erhalten aber  barrierefreie neue Haltestellen, die an die Niederflurwagen angepasst sind. An den Stationen »Zeche Hugo« und »Bahnhof Buer Süd« sollen dabei Mittelbahnsteige entstehen. Als erster Bauabschnitt wird das Teilstück zwischen der Autobahn A2 und dem Lanferbach erneuert.

Projekte für die Zukunft?

Immer wieder werden auch für Bochum, Gelsenkirchen und Witten in den verschiedenen Medien weitere Ausbauprojekte der Straßen- und Stadtbahnlinien genannt. Bereits etwas detaillierter in der Planung ist eine Verlängerung der Stadtbahnlinie U35 über die bisherige Endstelle Hustadt hinaus bis zur Fachhochschule, wodurch zwei neue Stationen entstehen würden. Zwar existiert hier sogar bereits das notwendige Überführungsbauwerk hinter der bisherigen Endstelle über die dortige Schnellstraße, jedoch ist es vollkommen offen, ob und wann gebaut werden wird.

Die angesprochene Überführung war ursprünglich eigentlich für eine Verlängerung der U35 nach Witten vorgesehen. Diese wurde aber nicht mehr verfolgt, weil hier im Streckenverlauf mehrere teure Kunstbauten benötigt würden und die projektierte Verbindung zwischen beiden Städten durch relativ unbebautes Gelände mit wenigen potentiellen Fahrgästen führt.
Nur wenig Chancen auf eine Realisierung dürfte die ursprüngliche Planung einer durchgehenden Führung der U35 über Herne hinaus bis Recklinghausen haben, zumal hier eine teure, durchgehend unterirdische Lösung vorgesehen wurde.

In der Fortschreibung des Nahverkehrsplans von 1997 und dem Koalitionsvertrag von 2004 der Bochumer SPD und Grünen enthalten ist eine Verlängerung der Linie 306 nach Bochum-Harpen, deren Realisierung wegen der zu erwartenden hohen Baukosten ebenfalls höchstens langfristig zu erwarten ist. Dabei könnte die Streckenführung der ehemaligen Linie 16 zum Teil wieder genutzt werden.

Eine in den 1990er-Jahren geplante Verlängerung der Linie 302 von der Station Gelsenkirchen-Buer Rathaus bis zum S-Bahnhof Geldenkirchen-Buer Nord wurde inzwischen offiziell zu den Akten gelegt.

Michael Kochems

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siehe Bildunterschrift
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