Anders als die Anderen
Um eine zügige Inbetriebnahme fertiggestellter Stadtbahnanlagen gewährleisten zu können, setzten die Dortmunder Stadtwerke AG (heute DSW21) ab Mai 1983 zunächst ihre Stadtbahnwagen vom Typ N8C auf ihren ersten Tunnelstrecken ein (s. SM 10/2010).
Von Anfang an besonders
Erst Ende 1986 kam der erste B-Wagen nach Dortmund. Gebaut wurden sämtliche Dortmunder B-Wagen von der DUEWAG in Düsseldorf, jedoch wiesen diese Wagen etliche Besonderheiten gegenüber den zuvor gebauten B-Wagen anderer Betriebe auf, was aber auch im Nachhinein absolut seine Begründung hat und den notwendigen Weitblick des damaligen Betriebsleiters widerspiegelt. Der Sitzteiler war 2+2 in Abteilanordnung. Lediglich an der Fahrerkabinenwand war der Teiler 3+1, da sich die Kabinentür dazwischen befand. Zwischen der dem Gelenkportal nächstliegenden Tür und dem Portal wurde auf der einen Seite eine Längsbank mit 2 bis 3 (je nach Körperfülle) Sitzplätzen, und auf der gegenüberliegenden Seite ein schräg eingebauter behindertengerechter Sitzplatz eingebaut. Für Kinderwagen usw. fand sich genügend Stellplatz in den weiträumigen Gelenkportalen sowie vor den Längssitzen.
Die erste Lieferserie 1986/1987 umfasste zehn Wagen mit den Wagennummern 301–310, wobei schnell erkennbar ist, dass diese Wagenanzahl kaum zum Betrieb einer ganzen Linie reichen würde. Zudem verkehrten immer noch reichlich N8C im Tunnel I (heute U41, U45, U47, U49), die ihrerseits mit BSI-Kupplungen ausgestattet waren. Um im Falle eines Havaristen ein schnelles Wegschieben, bzw. Wegziehen zu ermöglichen, erhielten die B-Wagen ebenfalls die BSI-Kupplungen – sie liegt tiefer – anstelle der sonst gebräuchlichen Scharfenbergkupplungen.
Barrierearm durch Außenschwenktüren
Somit war ein mechanisches, wenn auch kein elektrisches Kuppeln mit N8C möglich. Es versteht sich von selbst, dass die nachfolgenden Wagenserien ebenso ausgestattet wurden, da Dortmund auf Jahrzehnte (aus heutiger Sicht für »ewig«) ein Inselbetrieb im Stadtbahnsystem Rhein-Ruhr bleiben sollte – welch Glück, wenn man sieht, in welchem Zustand anderenorts viele B-Wagen sind. Des Weiteren unterscheiden sich die Wagen bei den Türen. Abgesehen davon, dass die den Fahrgastwechsel hemmenden Einzeltüren in den Wagenköpfen entfallen waren, da keinerlei Fahrscheinverkauf bei diesen Wagen stattfand, besaßen bereits die ersten Wagen weder Schwenkschiebe-, noch Falttüren, sondern Außenschwenktüren, wie sie bereits Stuttgart für seine Stadtbahnwagen verwendete.
Diese Türen geben dem Wagen eine glatte Außenhaut, sind im geschlossenen Zustand nahezu zugluftdicht – selbst bei Klapptrittstufen – und benötigen im Innenraum im geöffneten Zustand keinen Platz, wobei die untere Türaufhängung als Haltestange genutzt werden kann und somit die hinderliche Mittelstange im Türraum entfallen konnte, was für Kinderwagen und Rollstühle ideal ist. Neu und gewöhnungsbedürftig war die ovale Form der langen Türscheiben: Das entlockte dem Chronisten seinerzeit den Ausspruch »wie Omas Kleiderschranktüren«, was übrigens nicht gut ankam.
Eine andere Abweichung stellt die Steuerung dar. Wie die N8C erhielten die B-Wagen von Beginn an eine Choppersteuerung von BBC (ABB), was eine enorme Ersatzteilersparnis darstellte, standen doch anfangs 54 N8C ganzen zehn B-Wagen gegenüber. Eher nebensächlich, aber dennoch auffällig ist die Tatsache, dass alle B-Wagen (301–364) über Scherenstromabnehmer verfügen, entgegen der sonst gebräuchlichen Einholmstromabnehmer.
Entgegen den ersten Planungen wurden statt sieben gleich zehn Wagen bestellt, was sich bereits nach kurzem Einsatz als wahrer Segen erwies. Der Ersteinsatz erfolgte auf der U41, die seinerzeit nur zwischen Dortmund Hauptbahnhof und Hörde-Clarenberg verkehrte. Benötigt wurden hierfür vier Züge im Zehnminutentakt. Eine Verdichtung auf einen kürzeren Takt wurde zwar umgesetzt, störte aber den Innenstadttunnel, da grundsätzlich jede andere Linie alle 10 Minuten verkehrte.
An Hoch- und Tiefbahnsteigen
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