»Tour de Ruhr«

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Wegen ihrer schmäleren Bauweise und der durchaus vorhandenen Ähnlichkeit in der Formgebung tragen die Fahrzeuge den Spitznamen „Baby-B80“.

Auch wenn sie kein Ausbund an Schönheit sind, so sind sie immerhin eine Rarität: Zehnachser gibt es bei Straßenbahnen selten. Nach dem Halt am Hauptbahnhof fahren wir wieder an die Oberfläche. An der Station Zoo/Uni sehen wir rechts das charakteristische Universitätsgebäude, links den Eingang zum bekannten Duisburger Zoo.

Hier befindet sich auch noch eine Wendeanlage, da jede zweite Fahrt der 901 hier endet. Unser Kurs fährt glücklicherweise weiter. Auf der Fahrt im Zuge der Mülheimer Straße überqueren wir die Autobahn A3 und fahren durch viel Wald. Bald ist Mülheim erreicht und die Straßenbahn windet sich durch den Stadtteil Speldorf.

Vierschienig unter der Ruhr 
Rechts steht vor dem alten Straßenbahndepot, in dem sich heute ein Einkaufszentrum befindet, der rot/weiße Mülheimer Zweiachser Nr. 811 als Denkmal. Eigentlich ist es ein Stuttgarter Wagen, der hier nur kurze Zeit aushalf. Ein Stück weiter sehen wir auf der anderen Seite das heutige Depot der Mülheimer Verkehrsgesellschaft MVG.
Es befindet sich auf dem Gelände eines früheren Eisenbahn-Ausbesserungswerkes. Wir lassen die vom Depot kommende Betriebsstrecke einfädeln und fahren zur Abwechslung wieder in einen Tunnel, wo sich die 901 einen vierschienigen Abschnitt mit der meterspurigen MVG-Linie 102 teilt.

Von der Ruhr sehen wir ebenso wenig wie von der Mülheimer Innenstadt: Der Fluss und die Station Stadtmitte werden unterirdisch passiert. Am Mülheimer Hauptbahnhof steigen wir am unterirdischen Endpunkt der 901 in die Stadtbahnlinie U18 um. Hier weht europäisches Flair, denn die Essener Verkehrs AG setzt nicht nur die allseits bekannten B-Wagen, sondern auch ehemalige Triebwagen der Londoner „Docklands Light Railway“ ein.

Ihren Weg haben die kantigen Fahrzeuge der Typen P86/P89 freilich im niedersächsischen Salzgitter im Linke-Hofmann-Busch-Werk begonnen. Nun wird es auch bunt: Das Duisburger Einheits-Rot/Weiß wird in Essen und Mülheim von einem Sammelsurium verschiedener Farbschemata abgelöst.

Beide Betriebe setzen Wagen im ursprünglichen Rot/Weiß und im „Stadtlinie“-Farbschema (Weiß/Lichtgrau mit orangen und roten Zierstreifen) ein. Die jüngsten Essener Wagen sind leuchtend gelb mit blauen Absetzungen, die Mülheimer ebenfalls gelb, aber mit schwarzen und weißen Zierstreifen lackiert. Die frischen Farbtupfer machen sich gut im Revier, insbesondere wenn die Häuser schon länger auf den Maler gewartet haben.

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