Blinker für mehr Sicherheit?

Vor allem im letzten Quartal 2014 suchten vermehrt Unfälle die Straßen- und Stadtbahnbetriebe in Deutschland heim. Sind zusätzliche Bodenblinker als Warnung vor herannahenden Stadt- und Straßenbahnwagen eine Lösung?
 

Von Unfällen mit Beteiligung einer Straßen- und Stadtbahn waren Städte wie Magdeburg, Karlsruhe, Stuttgart, Bielefeld und Hannover vor allem im letzten Quartal 2014 betroffen.

Die Redaktion bittet um Verständnis dafür, dass im Meldungsteil des STRASSENBAHN MAGAZIN über solche Ereignisse nur in Einzelfällen berichtet wird und auch nicht alle Details zu den Ungücksfolgen beleuchtet werden.

Immerhin waren die Ursachen für die Zusammenstöße und Entgleisungen so mannigfach wie die betroffenen Städte, in denen es dabei leider auch Todesopfer zu beklagen gab.

Besonders tragisch war der Unfall am 12. Dezember in Bielefeld. Dort geriet eine 37-jährige Frau unter eine als Partywagen eingesetzte Straßenbahn. Beim Überqueren des Überweges im Bereich der Haltestelle Landgericht rechnete sie offenbar nicht mit dem Herannahen des „SparrenExpress“.

Das Pikante am Unfallort: Ausgerechnet dort waren im Juli 2014 marode Boden- Warnblinklichter demontiert und aus Kostengründen nicht ersetzt worden!

Dass am Auf- und Abgang der regulär von den Linien 1 und 2 bedienten Haltestelle Menschen vor eine Stadtbahn laufen können, ist in Bielefeld bekannt. Nach einem derartigen Unfall 2004 wurden im Rahmen eines Pilotprojektes sieben in Eigenregie von Mitarbeitern des Amtes für Verkehr entwickelte Bodenblinklichter an diesem Übergang installiert.

Diese warnten – zusätzlich zu den Blinklichtern an den Ampelmasten – vor herannahenden Schienenfahrzeugen. Doch im Laufe der Jahre hätten sich die inzwischen teils defekten Warnlichter abgesenkt und wären eine Stolpergefahr für Passanten geworden – so informierte die Stadtverwaltung nach dem tödlichen Unfall Ende 2014 die regionale Presse.

Alle 22 Bahnübergänge dieser Bauart in Bielefeld mit Bodenblinkern auszurüsten, würde etwa 20.000 Euro kosten. Wer die immensen Kosten für den Brandschutz in öffentlichen Gebäuden kennt, der wird über den vergleichsweise niedrigen Betrag zur Erhöhung der Sicherheit von Fußgängerübergängen den Kopf schütteln. Aber was halten Sie, liebe Leser, von solchen Warnblinklichtern am Boden?

Schreiben Sie uns! Wir sind gespannt auf Ihre Meinungen und freuen uns auf Ihre Zuschriften.

Unsere Frage des Monats:

Was halten Sie von zusätzlichen Bodenblinkern als Warnung vor herannahenden Stadt- und Straßenbahnwagen?

Schreiben Sie uns Ihren Standpunkt per E-Mail an: redaktion@strassenbahn-magazin.de. Die interessantesten Zuschriften veröffentlichen wir in der nächsten Ausgabe oder hier an dieser Stelle:

Hier nun die ersten Reaktionen auf unsere Frage des Monats. Vielen Dank für Ihre Einsendungen!

Reiner F. aus Sankt Augustin schreibt:
„Ich bin gegen zusätzliche Bodenblinker bei Stadt- und Straßenbahnen. Unsere Gesellschaft ist auf dem besten Weg zu verblöden. Bisher haben Millionen von Menschen es auch ohne diese zusätzlichen Hilfsmittel über die Gleise geschafft. Außerdem könnte bei dann fehlenden Bodenblinkern Schadenersatzforderungen auf die Verkehrsbetriebe/Kommunen kommen. Oder werden bis zur Umrüstung aller Übergänge selbige gesperrt? Und wie schaffen es unsere Mitmenschen über die Straße?" 

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