Wieder etwas mehr Grün

In Kürze wird für die Stadtbahn Hannover die Bestellung der ersten Serie eines völlig neuen Fahrzeugtyps erwartet, der in Technik und Design zahlreiche Spezialitäten aufweisen wird und mit den »Silberpfeilen« (TW2000/ 2500) nicht kompatibelist. Langfristig sollen 146 dieser TW3000 alle klassischen grünen TW6000 ablösen

Von Achim Uhlenhut

 
Im Juni 2009 stellte die üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG erste ­Designerzeichnungen der geplanten dritten Generation von Stadtbahnwagen vor. Die Erläuterungen eines der beauftragten Designer gaben einen Vorgeschmack auf das, was in etwa zweieinhalb Jahren rollen soll: Der »TW3000« wird ab 2012 nach Hannover kommen, die erste Bestellung aller Voraussicht nach 50 Fahrzeuge umfassen. Bis etwa 2023 sollen, wenn denn die Finanzierung stimmt, insgesamt bis zu 146 Wagen des Typs TW3000 beschafft werden, um – so Vorstands- und Aufsichtsratsbeschlüsse – die grünen Stadtbahnwagen des hannoverschen Typs TW6000 vollständig zu ersetzen. Diese Klassiker sollen nach bisherigem Stand nämlich nicht modernisiert, sondern durch die Neuerwerbungen nach und nach abgelöst werden. Die Bestellung einer ersten Serie Neufahrzeuge ist für März 2010 geplant, rund zweieinhalb Jahre später könnte die Auslieferung beginnen. Bis dahin sind vier hannoversche Stadtbahnlinien komplett mit Hochbahnsteigen an allen Stationen ausgerüstet – ein wichtiges Kriterium, denn der TW3000 wird als reines Hochflurfahrzeug weder Klapptrittstufen noch Schwenk-Schiebetritte für den Zustieg vom Straßenniveau her aufweisen (wohl aber auch auf Strecken im Straßenraum verkehren).

Angebotsauswertung läuft

Die Skizzen der Gestalter vom Büro PanikRuhdorfer Designpartner lassen einen ersten Eindruck vom entworfenen Fahrzeug und den Gedanken der Designer zu, auch wenn manches nach der Auftragsvergabe sicher anders aussehen wird. Noch ist nämlich die ausführende Waggonfabrik nicht gefunden – die Ausschreibung begann erst Mitte 2009.
Im Rahmen der ersten Präsentation kurz zuvor wurde bekannt, dass Firmen und Konsortien in (so wörtlich) »knapp zweistelliger Zahl« zumindest Interesse bekundeten. Die tatsächlich abgegeben Angebote werden derzeit ausgewertet. Somit sind noch keine Voraussagen möglich, ob die dritte Generation hannoverscher Stadtbahnwagen in Salzgitter oder Bautzen, Wien oder Leipzig gebaut wird. Interessenten aus dem Ausland hatten sich im Vorfeld offenbar aber nicht interessiert.

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