Von Schiefbahn nach Moers

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Nachdem die 1930er-Jahre keine weiteren Veränderungen gebracht und anschließend die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs für eine Unterbrechung auch der Überlandbahnen gesorgt hatten, wurden diese nach Kriegsende bald wieder repariert, da sie für die Versorgung der Bevölkerung wichtig waren. Aufgrund ihrer Lage außerhalb der teilweise stark zerstörten Stadtzentren waren die Überlandstrecken wenig beschädigt, so dass sie bereits früh wieder befahren werden konnten.

So wurde der Verkehr von der Rheinstraße nach Traar und Vennikel am 29. Oktober 1945 wieder aufgenommen, doch nahmen die Bahnen in Krefeld wegen Schäden an der ursprünglichen Strecke über Moerser Platz bis 1952 den Weg über Bismarckplatz. Von Traar weiter nach Moers fuhren zunächst Busse. Das Teilstück Vennikel – Moers bedienten ab 1. Mai 1946 wieder elektrische Straßenbahnen der Linie 12, so dass erneut ein durchgehender Betrieb Krefeld – Moers möglich war.

1946 wieder in Betrieb
Erst im März 1946 fuhren die Bahnen wieder bis zur Endstelle Deuß & Oetker in Schiefbahn, nachdem die Verbindung schrittweise reaktiviert worden war. Zum 1. September 1946 wurde dann auch der Gemeinschaftsverkehr mit den Stadtwerken Mönchengladbach wieder aufgenommen, so dass wieder durchgehende Kurse Krefeld – Schiefbahn – Mönchengladbach verkehrten. Neu war nun, dass die Züge teilweise gemischt fuhren, d.h. Mönchengladbacher Beiwagen hinter Krefelder Triebwagen und umgekehrt. Zur Versorgung mit Kohle liefen zeitweise auch wieder durchgehende Kohlezüge Mönchengladbach – Schiefbahn – Krefeld – Moers.

1954 nur noch bis Schiefbahn
Weil die durchgehende Strecke Krefeld – Mönchengladbach dem zunehmenden Individualverkehr nicht mehr konkurrenzfähig war, und eine Fahrt zwischen beiden Städten mehr als doppelt so lang wie über die parallele Eisenbahn dauerte, beschloss Mönchengladbach 1953 die Einstellung des Gemeinschaftsverkehrs und die Stilllegung des Abschnitts Mönchengladbach – Schiefbahn.

Hatte der durchgehende Verkehr ursprünglich auf der Nutzung für durchgehende Kohlezüge beruht, die nun ebenfalls nicht mehr verkehrten, sah man auf Mönchengladbacher Seite keinen Bedarf für die Strecke mehr, die daher am 8. März 1954 eingestellt wurde. Damit endeten die Krefelder Bahnen wieder in Schiefbahn, wobei die Endstelle nun weiter westlich auf dem früher noch zu Mönchengladbach gehörenden Teilstück lag. Statt der Linie 14 fuhr hier nun die Linie 8.

In den Folgejahren erwirtschaftete aber auch die Krefelder Straßenbahn ein zunehmendes Defizit, so dass Netzeinschränkungen als unumgänglich angesehen wurden. Ein Nachteil der Überlandstrecken dabei war nicht nur die deutlich geringere Fahrgastfrequenz gegenüber den Stadtlinien, sondern auch die häufige Trassierung auf oder neben zum Ausbau anstehender Straßen. Damit war schon vorgezeichnet, dass die Überlandstrecken keine Zukunft mehr besaßen. Am 26. August 1957 verschwand auf der Linie 8 das frühere Mönchengladbacher Teilstück westlich von Deuß & Oetker.

Schlag auf Schlag eingestellt
1962 wurde vom Krefelder Stadtrat eine Konzentration auf ein innerstädtisches Netz, verbunden mit der Aufgabe der Überlandstrecken beschlossen. Am 16. Juli 1962 fuhr zum letzten Mal die Linie 8 zwischen Krefeld, Edelstahlwerke und Willich, nachdem bereits im Jahr zuvor am 2. April 1961 der Abschnitt Willich Weiche – Schiefbahn – Deuß & Oetker eingestellt worden war.

Ein Jahr darauf, am 2. November 1963, auch die durchgehende Linie 12 von Krefeld nach Moers eingestellt und durch Omnibusse ersetzt. Und am 26.

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