Von Schiefbahn nach Moers

Auch links des Niederrheins bestanden einst zahlreiche ­städteverbindende Straßenbahnen. Dazu zählten die Überlandlinien der Krefelder ­Straßen­bahn. Neben der Linie 8 nach Schiefbahn fuhr bis 1963 auch die Linie 12 nach Moers. Von Michael Kochems
 
Weil die damalige »Crefelder Straßenbahn AG« als Betreiber der elektrischen, meterspurigen Straßenbahn ihr Netz nicht mit der Schnelligkeit ausbaute, wie die Stadt Krefeld es gerne gesehen hätte, begann letztere um 1908 in eigener Regie mit dem Bau neuer Abschnitte und verpachtete sie dann an die Straßenbahn.

Dabei entstanden auch Strecken in die städtischen Außenbezirke und die Nachbargemeinden. Zwar waren auch die Linien nach Hüls und St. Tönis aus damaliger Sicht Überlandbahnen, doch soll sich im Folgenden auf die Strecken über Traar nach Moers und über Willich nach Schiefbahn sowie im Gemeinschaftsbetrieb mit den dortigen Verkehrsbetrieben weiter nach Mönchen­gladbach konzentriert werden. ­An­merkung: Bei den Streckenbeschreibungen verwendet der Autor nach Möglichkeit die heutigen Straßennamen, um Verwechslungen zu vermeiden.

Die Strecke nach Moers
Der Bau einer Straßenbahnstrecke nach Moers begann am 7. Dezember 1909, als im Nordosten Krefelds die Verbindung Moerser Platz – Verberg – Traar in Betrieb genommen wurde. Die neue Strecke führte zunächst an der Moerser Straße (L 475) aus Krefeld hinaus, durch Verberg und weiter entlang der Moerser Landstraße (L9) bis nach Traar. Laut alten Linienbeschreibungen endete die Bahn dort an der Station Rathaus.

Ein Lageplan aus den seinerzeitigen Planungsunterlagen vom Juni 1909 jedoch zeigt, dass die Trasse bei Streckenkilometer 5,988 an der Einmündung des Elfrather Weges endete. Wie bei vielen ähnlichen Überlandbahnen waren die Gleise meist in Seitenlage neben der Straße verlegt. Bedient wurde die neue Verbindung zunächst von der Linie 8 Rheinstraße – Rathaus Traar.

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