Vogtlandperle auf Meterspur
Die AEG baut Plauens Straßenbahn
Am 29. Mai 1893 schloss die Stadtverwaltung mit der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft (AEG) einen Vertrag zum Bau einer elektrischen meterspurigen Straßenbahn. Mit der Betriebsführung beauftragte die AEG eines ihrer Tochterunternehmen – die Allgemeinen Local- und Straßenbahngesellschaft mit Sitz in Berlin. Am 17. November 1894 eröffnete diese die erste Teilstrecke der Plauener Straßenbahn – sie führte vom Oberen Bahnhof zum Neustadtplatz. Knapp drei Wochen danach ging der eingleisig ausgeführte Abschnitt zum Unteren Bahnhof in Betrieb. Nach wenigen Betriebsmonaten verkaufte die Allgemeinen Local- und Straßenbahngesellschaft den 3,3 Kilometer langen Straßenbahnbetrieb zum 28. Mai 1895 an die Sächsische Straßenbahn-Gesellschaft (SSG), auf deren Rechnung rückwirkend auch der Betrieb ab 1. Januar 1895 stattfand.
Eine wechselvolle Geschichte
In den ersten Betriebsjahren und -jahrzehnten wuchs sowohl das Netz als auch der Fahrzzeugpark. Während des Ersten Weltkriegs und in der Zeit danach kämpfte die Bahn mit erheblichen Einschränkungen, beispielsweise Personalmangel sowie Kohlemangel im Elektrizitätswerk. Streiks legten den Betrieb ebenso mehrfach lahm. Bis zu deren fast vollständigen Zerstörung im Frühling 1945 erbrachte die Straßenbahn in Plauen beachtliche Verkehrsleistungen.
Nachkriegszeit und DDR-Zeit
Der Wiederaufbau fast aller Gleisanlagen gelang bis 1948. Per 1. Januar 1951 führte der VEB (K)
Verkehrsbetrieb der Stadt Plauen den Straßenbahnbetrieb. Seit 1951 verkehrt die Plauener Straßenbahn wieder täglich in vollem Umfang – und in diesem Jahr trafen nach 23 Jahren die ersten Neubaufahrzeuge ein: drei LOWA-Wagen. Zahlreiche weitere Neuzugänge, beispielsweise die insgesamt 45 Kurzgelenkwagen vom Typ KT4D, sowie Ausbaumaßnahmen am Gleisnetz konnten in den Jahrzehnten darauf verzeichnet werden.
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