Tatras, Meer und Mittelalter
Tram in Kapspur
Tallinn erhielt im August 1888 eine kapspurige Pferdestraßenbahn (Spurweite 1.067 mm), die von drei baltischen Baronen finanziert und betrieben wurde. Diese bediente – ausgehend vom zentralen Viru väljak (Viru-Platz) – die Hauptausfallstraßen Narva maantee und Tartu maantee und wurde noch im Herbst 1888 durch die Viru tänava (Viru-Straße) zum Vana turg (Alter Markt) verlängert. Damit erreichte die Pferdetram auch die historische Unterstadt. Im Jahre 1899 ging der Betrieb in das Eigentum der belgischen Gesellschaft »Tramways de Réval« über, die noch im selben Jahr die beiden bestehenden Linien verlängerte und 1901 eine neue Linie durch die Pärnu maantee (bis zur Eisenbahnkreuzung) eröffnete. Während des Unabhängigkeitskrieges wurden sämtliche Linien eingestellt und 1920 erfolgte die Übernahme des Betriebs durch die Stadt. Diese nahm die vorhandenen Strecken in den Jahren 1921–24 wieder in Betrieb, jedoch mit Benzintriebwagen, die teilweise aus dem Umbau vorhandener Pferdewagen entstanden. Da diese nur auf einer Wagenseite einen Führerstand besaßen, kam es an den Endpunkten zum Bau von Gleisschleifen, Gleisdreiecken bzw. Drehscheiben. Die Strecke ins mittelalterliche Stadtzentrum wurde allerdings nicht mehr in Betrieb genommen.Mit Strom, Benzin und Dampf
Die elektrische Straßenbahn hielt erst im Oktober 1925 Einzug, und zwar wurde zunächst die Strecke Vabaduse väljak – Kadriorg elektrifiziert. Im Oktober 1927 folgte die Strecke durch die Tartu maantee und ab Sommer 1928 verkehrten die beiden elektrisch betriebenen Linien mit den Signalen 1 und 2. Schließlich erfolgte mit Februar 1936 auch die Umstellung der nach Süden führenden Strecke, die bereits 1927 bis zum Haltepunkt Tondi der Eisenbahn verlängert und ab 1928 als Linie 3 bezeichnet wurde. Bis 1939 wurde die nunmehr elektrifizierte Strecke von einer Linie 2/3 (Tartu maantee – Tondi) bedient, auf der auch noch vereinzelt Benzintriebwagen anzutreffen waren. Im rein elektrischen Betrieb übernahm dann die Linie 1 die Bedienung dieser Strecke (Kadriorg – Tondi). Die zweiachsigen Triebwagen der elektrischen Straßenbahn (Nr. 14– 33; Bj. 1925–39) wurden bei mehreren ortsansässigen Unternehmen gebaut und mit elektrischen Ausrüstungen von AEG bzw. Siemens ausgestattet. Als Beiwagen fanden zunächst adaptierte Pferdewagen Verwendung, ab 1931 wurden aber auch passende Beiwagen (Nr. 113–124) in Dienst gestellt. Es handelte sich durchwegs um Standard-Zweiachser in Zweirichtungsausführung, die auch über gewöhnliche Gleiswechsel wenden konnten.Seiten
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