Stuttgart: Stadtbahnumbau vollendet

Seiten


Damit kam man auch gravierenden Veränderungen der kommunalen Kassenlage zuvor, es gab keinen finanziellen Hänger, weder vor noch während des Baues. Zudem konnten mit den zeitnahen Erfahrungen der abgerechneten Abschnitte die Kosten der jeweils folgenden Bauwerke sehr realistisch geplant werden. Diese Schnelligkeit und Präzision schuf enormes Vertrauen, als eine Art selbsterfüllende Prophezeiung: Die günstigen Schlagzeilen ebneten fast schon automatisch den Weg zu den zustimmenden Beschlüssen für die nächsten Strecken und Abschnitte. Wenn man bei den Einweihungen Demonstranten sah, dann nur solche, die sich mit nach oben gerichteten Mundwinkeln das Auffahren der Bagger für den Gleisbau möglichst bald im eigenen Stadtteil wünschten.

Streitthema »Barrierefreiheit«
Keineswegs als unumstritten war lange Zeit das Thema barrierefreie Bahnsteige, denn die mussten vom Gehweg- oder gar Straßenniveau der Straßenbahn auf die Bodenhöhe der Stadtbahn gebracht werden. Und die liegt bei der »Eisenbahnhöhe« von einem Meter. Doch wollte sich SSB jedoch mit den erhöhten Bahnsteigen anfangs auf die Linie 3 und die weiteren Strecken auf der so genannten Filderebene beschränken, wo es vom vormaligen Eisenbahn(güter)verkehr her genügend Breite und geeignete Flächen gab, abgesehen von den unterirdischen Haltestellen.
Es waren das Tiefbauamt und die Altersheime an der »Probelinie« 3, die anregten, überall barrierefreie Bauwerke einzuführen. Manfred Bonz: »Die Leute waren sofort sehr angetan und verlangten: So müsst ihr das überall machen.« Die Betagten wollten schlicht knochenschonender einsteigen.

Ausgeklapp(er)t
Das Stadtplanungsamt argumentierte mit schnellerem Fahrgastwechsel – was auch dem Autoverkehr zugutekäme –, Wageneinsparung und mehr Sicherheit für die Fahrgäste im Straßenraum. Beide setzten sich durch, aber mit langem Atem: Erst Ende 2010 war auch für die beiden letzten Haltestellen eine Lösung gefunden. Jetzt konnten die Klapptrittstufen, ursprünglich als Dauereinrichtung betrachtet, auch an den letzten Wagen stillgelegt werden: Ausgeklapp(er)t ...

Den vollständigen Artikel von Hans-Joachim Knupfer sowie weitere Infos und Bilder finden Sie im STRASSENBAHN MAGAZIN 01/12!
 

Seiten

Tags: 
Weitere Themen aus dieser Rubrik

Der Mensch als Fehlerquelle?

"Ich war doch nur ganz kurz abgelenkt“, zitieren zahlreiche Unfallprotokolle in ganz Deutschland die Fahrer von Stadt- und... weiter

Freiburg vor dem Generationswechsel - Gnadenfrist für die letzten sechs GT8K bis 2017

Die VAG in Freiburg bekommt gerade sechs Niederflurwagen von CAF geliefert – trotzdem mustert sie die letzten sechs hochflurigen GT8K nicht aus. Sie m&... weiter

Wirklich sicher?

Hat er seinen Tod fahrlässig in Kaufgenommen? Noch immer ermittelt die Dortmunder Staatsanwaltschaft, wieso am Pfingstwochenende ein 20-Jähriger zwischen zwei als...

weiter

Das könnte Sie auch interessieren