Schnellstraßenbahn an Schloss und See
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Am 11. Dezember 1980 wurde der neue Betriebshof Haselholz in Betrieb genommen. Vier Monate später wurde dort auch die neue Hauptwerkstatt eingeweiht. Der alte Betriebshof Wallstraße blieb jedoch noch bis Ende 1996 als Drehgestellwerkstatt in Betrieb. Zum 1. Januar 1982 wurde der Straßenbahnbetrieb in das VE Verkehrskombinat Schwerin eingegliedert.
Tatras lösen Zweiachser ab
Im Rahmen der Bemühungen in der DDR zur Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schienen wurden Anfang November 1982 auch in Schwerin Testfahrten mit Güterstraßenbahnen zwischen Schwerin Süd und dem Hauptbahnhof aufgenommen. Die dabei gemachten Erfahrungen befriedigten jedoch nicht und führten folglich auch nicht zu einem planmäßigen Güterverkehr auf mecklenburgischen Straßenbahngleisen.Die kontinuierliche Zuführung von T3D/B3D machte die Zweiachser bis 1988 entbehrlich. 1989 wurden zwei weitere Verbesserungen im Straßenbahnnetz realisiert: Der Platz der Freiheit wurde zum zentralen Umsteigeknoten ausgebaut und mit der Inbetriebnahme einer Neubaustrecke durch die Kantstraße und die Otto-von-Guericke-Straße konnte der Betrieb optimiert werden.
Im Zeichen knapper Kassen
Rückwirkend zum 1. Januar wurde am 9. Juli 1990 das bisherige Verkehrskombinat aufgelöst und die neue »Nahverkehr Schwerin GmbH« (NVS) gegründet.Um im härter werdenden ÖPNV-Wettbewerb bestehen zu können, gründete die NVS 1999 die 100%ige Tochter Verkehrsservice-Gesellschaft SVS, deren Mitarbeiter zu den niedrigeren Tarifen des privaten Busgewerbes beschäftigt wurden. Zum Jahresende 2003 wurde dieses Subunternehmen wieder aufgelöst. Am 7. Februar 2005 wurde die NVS rückwirkend zum 1. Januar 2004 in zwei Schwesterunternehmen aufgespalten: Die »alte« NVS ist als Bestellorganisation für die Infrastruktur (Anlagen und Fahrzeuge sowie Fahrplanerstellung) zuständig. Die »neue« Mecklenburger Verkehrsservice GmbH Schwerin (MVG) erbringt die Verkehrsleistungen und ist darüber hinaus für den Vertrieb verantwortlich.
Zum 1. Februar 2000 trat die NVS der Verkehrsgemeinschaft Westmecklenburg (VWM) bei. Im Juni 2001 stieg die NVS ins Eisenbahngeschäft ein und übernahm mit ihrem Schwesterunternehmen Mecklenburg Bahn GmbH die Betriebsführung auf den Regionalstrecken Rehna – Schwerin und Schwerin – Crivitz – Parchim.
Die Fahrgastzahlen haben sich seit der Wende in der für die neuen Bundesländer charakteristischen Art und Weise entwickelt: Wurden 1992 noch rund 32 Millionen Fahrgäste gezählt, ging diese Zahl binnen sieben Jahren um ein Drittel auf 20,3 Millionen (1999) zurück. Seitdem konnte der Abwärtstrend zwar nicht gestoppt, aber immerhin gebremst werden. Zuschusskürzungen seitens der Stadt zwangen die NVS zu Angebotskürzungen, die zum 1.Februar 2004 wirksam wurden. Um den Kunden trotz des gestreckten Takts ein vergleichbares Sitzplatzangebot machen zu können, wurden fortan auf der Linie 2 SN2001-Doppeltraktionen eingesetzt. 2006 nutzten 18,64 Millionen Menschen den Schweriner ÖPNV, wovon die Straßenbahn 12,17 Millionen Passagiere beförderte. Auch dies unterstreicht die solide Position dieses Verkehrsmittels in der mecklenburg-vorpommerschen Landeshauptstadt.
Schwerin war der erste ostdeutsche Betrieb, der (2004) gänzlich auf den Einsatz von Tatras verzichten konnte und ein rein niederfluriges Wagenmaterial anbietet. Zwischen 2002 und 2005 wurden die Tatras ins lettische Daugavpils, ins ukrainische Dnepropetrowsk, ins kasachische Almaty und ins russische Tula verkauft. Die nicht modernisierten T3D gingen nach Wladikawkas und Woronesch.
Da es in Schwerin noch immer Siedlungsschwerpunkte ohne Schienenanbindung gibt, gab es bereits zu DDR-Zeiten verschiedene Pläne für Straßenbahnneubaustrecken (z.B. nach Krebsförden oder Görries). Diese wurden zwar in den 1990er- Jahren weiterdiskutiert, sind aber heute nicht mehr aktuell. Außerdem wurde im Zusammenhang mit dem Projekt einer Transrapidstrecke von Hamburg nach Berlin, das auch einen Haltepunkt im äußersten Schweriner Süden beinhaltete, eine Verlängerung der Linie 4 von Neu Pampow zum Bahnhof der Magnetschwebebahn und weiter in ein Gewerbegebiet diskutiert. Mit Scheitern des Transrapidprojekts wurde auch dieses Projekt beerdigt.
1997 schrieb der Nahverkehrsplan eine Verlängerung der Straßenbahnstrecke zum Großen Dreesch um 1,6 Kilometer bis Mueßer Holz bis zum Jahre 2002 fest. Bislang wurde dieses Vorhaben nicht realisiert.
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