Platte, Märchenschloss und sieben Seen

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Danach überquert die SN 2001-Doppeltraktion auf einer langen Betonbrücke die vierspurige Straße Grünes Tal und erreicht die Haltestelle Berliner Platz. Diese liegt bereits in Neu Zippendorf, wie der zweite Abschnitt des Großen Dreesch seit der Wende heißt. Es fallen viele pfiffig und farbenfroh sanierte Plattenbauten auf. Hier endete bis 1982 die Linie 2 in einer noch existenten Wendeschleife.
 

Fernsehturm, Apatschenhügel und Lenindenkmal



Die folgende Haltestelle Neu Zippendorf entstand erst 1993 neben der heute leerstehenden SED-Parteischule. Die Genossen mochten wohl die Nähe des gemeinen Volks nicht. Der derbe Humor der Schweriner fand für die Ecke den Spitznamen „Apatschenhügel“.

Heute ist man von hier rasch beim Schweriner Fernsehturm mit seiner grandiosen Aussicht und den Badestränden am Schweriner See.

Eine weitere Brücke führt über die vierspurige Plater Straße. Die Stadtbahn durchquert nunmehr den Stadtteil Mueßer Holz, zuvor Großer Dreesch III. Wenige Gehminuten von der Haltestelle Leibnizstraße entfernt, existiert noch das westlichste Lenindenkmal Europas.

Mueßer Holz klingt romantisch, die Gegend ist es nicht unbedingt. Sanierungsbedürftige Plattenbauten warten wie in vielen anderen Kommunen Mecklenburg-Vorpommerns auf die Abrissbirne. Die Trasse kreuzt die Lomonossowstraße und wendet sich nach Südosten. Rechts folgt ein großes Verbrauchermarktzentrum mit der vorletzten Haltestelle Keplerstraße.

Kurz darauf ist die Schleife Hegelstraße erreicht. Hier endet die Fahrt am äußersten Südostrand der kleinsten deutschen Landeshauptstadt. Die Plattenbauten stehen hier fast am Waldrand. Die Haltestelle ist gepflegt und sauber, was für Schwerins gesamtes Tramnetz gilt. Ausflügler erreichen von hier nach kurzer Zeit die Wälder um den Schweriner See, die niederdeutschen Hallenhäuser des Freilichtmuseums Mueß und die reizvolle Wiesenlandschaft der Lewitz.

Ein Artikel aus  STRASSENBAHN MAGAZIN 09/14.
 

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