Mit dem Rhônexpress zum Flughafen
Gelungener Start mit nur kleinen Problemen
Mit 2.500 Fahrgästen am ersten Tag, nur kleinen Problemen wie ausländische Kreditkarten am Zahlterminal, quietschende Faltenbälge der Straßenbahnzüge, war David Rituper, Marketing-Chef der Betreiberfirma Veolia, sehr zufrieden. Auch das Umsteigen an Lyons wichtigstem Bahnhof, Lyon Part-Dieu, der täglich rund eine halbe Million Fahrgäste sieht, klappte besser als erwartet. Selbst die Tatsache, dass sich die Züge der »städtischen« TCL und der privaten Rhônexpress über weite Strecken die Gleise teilen, konnte der Freude keinen Abbruch tun.
»Saint-Exupéry in Reichweite der Tram« titelte am nächsten Tag die Lyonnaiser Tageszeitung »Le Progrès«, um dann auf einer Seite Vor- und Nachteile des schönen, neuen Reisens zum Flughafen aufzuführen. Deutlich teurer sei die Anbindung zum Flughafen geworden, aber auch komfortabler und sicherer. Denn bis zum 9.August 2010, als Busse der Firma Satobus Bahnhof und Flughafen miteinander verbanden, hätten Fahrgäste oft um die rechtzeitige Ankunft, vor allem vor dem Abflug von Lyon-Satolas, gezittert. Mit einer garantierten Fahrzeit von rund 30 Minuten sorgt die schnelle Straßenbahn-Verbindung für neue Sicherheit und Bequemlichkeit. Dazu kommt, dass vor allem in der Anfangsphase viel Personal an beiden Endpunkten, Flughafen und Bahnhof, Reisenden behilflich ist. Und Fragen beantwortet, die sich meistens um Ticket und Gültigkeitsdauer drehen. Immerhin ist Lyon Saint-Exupéry Frankreichs drittgrößter Flughafen mit jährlich rund acht Millionen Fluggästen. Unterentwickelt ist allerdings der Übergang vom Flug zum Zug in dem futuristischen Bahnhof, den der spanische Architekt Santiago Calatrava entworfen hat: Nur 22 der rund 100 Züge, die hier täglich durchfahren, halten auch.
Gemeinsame Plattform für T 3 und T 4
»Geboren« wurde die Idee der schienengebundenen Anbindung des Flughafens 2001, als Sytral, Organisationsbehörde des ÖPNV im Großraum Lyon und der Generalrat des Départements Rhône beschlossen, den Flughafen Lyon Saint-Exupéry (vorher Lyon-Satolas, nach der Gemeinde benannt) per Schiene anzubinden.
Als Projektnamen werden Lea und Leslys gewählt. Gleichzeitig erschließt die neue Straßenbahnlinie den Osten von Lyon, der noch viel Entwicklungspotential hat. Während das Projekt Lea dann als T 3 am 5. Dezember 2006 eröffnet und von der TCL betrieben wird, trennen sich bei Leslys (heute Rhônexpress) die Wege im Jahre 2007, als nach einer Ausschreibung ein privates Konsortium unter der Führung von Veolia Transport die Konzession für die Linie zum Flughafen erhält: 26 Jahre und fünf Monate muss Rhônexpress die Linie betreiben und unterhalten.
Rückkehr der Überlandstraßenbahn nach Lyon
Überland-Straßenbahnen haben in Lyon und seinem Umland übrigens eine lange Tradition. Während die städtischen Straßenbahnen am 29.Januar 1956 letztmals zwischen Bahnhof Perrache und Parc de la Tête d’Or verkehrten, war die letzte »alte« Straßenbahn vor der Renaissance der Tramway in Lyon ab Dezember 2000 die Überlandlinie nach Neuville an der Rhône.
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