Mirage und Muni-Tram
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45 Jahre Planbetrieb
Die 126 Mirage-Triebwagen, meistens in Traktion eingesetzt, bildeten zumindest bis zur Lieferung der »Tram 2000« Sechsachser ab 1976 die Hauptstütze des Wageneinsatzes auf den Zürcher Straßenbahnlinien. Die letzten Exemplare schieden im Sommer 2010 nach fast 45 Jahren aus dem planmäßigem Dienst (s. SM 8/10). Viele von ihnen fanden in der Ukraine noch eine neue Heimat. Insofern muss das zu Beginn der sechziger Jahre entwickelte Konzept des dreiteiligen Sechsachsers als Erfolg gewertet werden, obwohl es in anderen Betrieben keine Nachahmer fand.Die Basler »Nulllösung«
Wie bereits erwähnt, scheiterte das Vorhaben einer Gemeinschaftsbestellung dreiteiliger Sechsachser daran, dass die Basler Verkehrsbetriebe das notwendige Geld dazu nicht bewilligt bekamen. Im Frühjahr 1964 beantragten sie erneut einen größeren Kredit für die Anschaffung verschiedener Straßenbahnwagen und Autobusse. Neben 18 Triebwagen nach Vorbild der vorhandenen beiden dreiteiligen Sechsachser sollten auch zwei Gelenkwagen-Prototypen von Schindler beschafft werden. Eine mit der Prüfung des Ersuchens befasste Kommission kam zu der Einschätzung, dass es nicht unbedingt teurere Fahrzeuge aus Schweizer Produktion sein mussten, sondern wesentlich günstigere Konstruktionen aus Deutschland in der Qualität vergleichbar waren und daher deren Anschaffung erwogen werden sollte. So geschah in Basel in Sachen Neubeschaffung erst einmal nichts, sondern man begann Erkundigungen zur Brauchbarkeit der vorgeschlagenen Konstruktionen GT4 (Stuttgart) und GT6 (Düwag). Während der GT4 von vornherein ausschied, da er für einen Beiwagenbetrieb in Steigungsbereichen nicht über die erforderliche Antriebsleistung verfügte, ergaben Ende 1965 durchgeführte Probefahrten mit einem Mannheimer Düwag-Sechsachser, dass dieses Fahrzeug ein ausreichendes Adhäsionsverhalten besaß. Im November 1966 bewilligte der Grosse Rat der Stadt Basel einen Kredit in Höhe von 65 Millionen Franken zur Beschaffung neuen Rollmaterials für die BVB. Darin enthalten waren auch 20 Düwag-Sechsachser. Hierzu wurde kein Referendum beantragt, so dass die Fahrzeuge bestellt und 1967 geliefert werden konnten. Das Thema »Düwag in Basel« soll an dieser Stelle nicht weiter verfolgt werden, erwähnenswert ist aber die Tatsache, dass hier die Schweizer Industrie erstmals bei einer Neubeschaffung von Fahrzeugen leer ausging.Technisch innovativ: der Berner Prototyp
Die Anfänge des ersten und für einige Jahre einzigen Gelenkwagens der Berner Straßenbahn reichen in die Zeit der Suche nach einem für Zürich geeigneten Serienwagen zurück. Mit der von der Zürcher Waggonfabrik Schlieren entwickelten Technik von Gestänge-gesteuerten Einachsdrehgestellen versuchte der Hersteller im Geschäft um neue Fahrzeuge mitzumischen, nachdem die Neuhausener SIG mit ihren dreiteiligen Sechsachsern für Basel und Zürich zunächst einen Marktvorteil erzielt hatte. Mit den Lenkgestellen wurde eine Fahrgestellbauart wieder belebt, die bereits in den Jahren 1928 und 1932 versuchsweise bei zwei deutschen Straßenbahnwagen angewendet worden war und an deren Entwicklung maßgeblich der Schweizer Ingenieur Roman Liechty beteiligt war.Seiten
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