Langsam voran, aber stetig

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Auch die erst 1995 errichtete Gleisschleife am S-Bahnhof Adlershof wird wieder angebunden, als Wendemöglichkeit für verkürzte Fahrten oder bei Störungen.
Auch im weiteren Verlauf der Linien 60 und 61 tut sich derzeit einiges. Im Ortsteil Hirschgarten begann im Frühjahr 2010 die Umgestaltung des Bereiches zwischen der Bellevuestraße und dem Abzweig am sogenannten Hirschgartendreieck. Hier sind nicht nur der Oberbau und die Brücke über das Neuenhagener Mühlenfließ zu sanieren, zur Verbesserung der Verkehrssicherheit wird die Aufteilung des Straßenquerschnitts verändert. Durch die künftige Nutzung der beiden nördlich und südlich des Bahnkörpers verlaufenden Fahrbahnen als reine Richtungsfahrstreifen entfällt die unübersichtliche Straßenquerung der Tram kurz vor der Mühlenfließbrücke. Die aus dem Müggelseedamm kommenden Kfz überqueren künftig die Gleise bereits an der dann Lichtsignal-gesicherten Einmündung in den Fürstenwalder Damm. Durch die Veränderung der Fahrbahn- und Gleisverläufe wird auch dieser bisher recht unübersichtliche und unfallträchtige Knotenpunkt »entschärft«.
Nachdem im zurückliegenden Jahr bereits die Arbeiten an der nördlichen Richtungsfahrbahn weit fortgeschritten sind, steht 2011 der Umbau des Gleisbereiches an, wofür eine zeitweise Unterbrechung des Trambetriebes nicht zu vermeiden sein wird.

Niederflur auch für Linie 60 
Im Sperrschatten der Maßnahmen in Hirschgarten soll auch die Bölschestraße in Friedrichshagen für den Einsatz von GT6N ertüchtigt werden, so dass dann voraussichtlich ab 2012 Niederflurwagen auf der Linie 60 rollen können. Bis zu diesem Zeitpunkt ist mit der Freisetzung einiger GT6N auf anderen Linien zu rechnen, da im Herbst 2011 die Serienlieferung der Flexity-Fahrzeuge beginnen soll. Der eigentlich schon für das Frühjahr geplante Auslieferungsstart verzögert sich infolge der Hochwasserschäden im Bautzner Bombardier-Werk (das SM berichtete).

Erste Flexity kommen im Herbst
Bis Ende 2011 ist mit der Auslieferung von neun Wagen zu rechnen, weitere folgen 2012. Bei der ersten Lieferserie handelt es sich um die siebenteilige, achtachsige Einrichtungsvariante des speziell für die Einsatzbedingungen in der Bundeshauptstadt entwickelten Fahrzeugtyps. Die Serienwagen sollen ihre Premiere auf den stark nachgefragten Linien M4 und M8 erleben, wo sie neben den zur Aussonderung anstehenden KT4D(t) auch einige der älteren Niederflurwagen ersetzen werden. Letztere stehen dann wiederum für den Ersatz von Tatras auf schwächer frequentierten Linien zur Verfügung.
Während die modernisierten KT4Dt und KT4D bis spätestens zum Ende des Jahrzehnts aus dem Berliner Stadtbild verschwinden sollen, kann auf die Niederflurwagen der ersten Generation innerhalb absehbarer Zeit nicht verzichtet werden. Da die ältesten von ihnen seit nunmehr 16 Jahren durch die Spreemetropole rollen, plant die BVG eine Modernisierung dieses Fahrzeugtyps. Im Fahrgastraum fallen dabei die senkrechten Haltestangen weg und werden durch kleinere Griffe ersetzt. Hiervon erhofft man sich eine großzügigere Raumwirkung und eine Verbesserung des subjektiven Sicherheitsgefühls.

Mehr Platz in den GT6-N
Das wohl größte Problem dieses Fahrzeugtyps ist indes nicht zu lösen: Das recht geringe Platzangebot und die mangelnde Beinfreiheit vieler Sitzplätze sind durch die ungünstige Lage und Größe der Radkästen und Geräteschränke bedingt und deshalb nicht zu ändern. Der Wegfall einiger Sitzplätze soll aber zumindest zusätzlichen Platz für Kinderwagen und Rollstühle schaffen und damit auch zur Beschleunigung des Fahrgastwechsels durch weniger Rückstau in den Türbereichen beitragen. Die Fahrgäste können sich zudem über verbesserte Informationen mittels neuer Flachbildschirme freuen, wie sie auch in den neuen Flexity-Fahrzeugen zur Anwendung kommen.

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