Langsam voran, aber stetig

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Nachdem bereits in den vergangenen Jahren mehrere Abschnitte erneuert wurden, standen im Sommer und Herbst 2010 umfangreiche Arbeiten auf der nördlichen Rheinstraße zwischen der Landsberger Allee und der Hauptstraße an.
Hier war »Bauen und Fahren« angesagt, unter eingleisiger Aufrechterhaltung des Betriebes konnte das jeweils andere Gleis erneuert werden. Dennoch ließen sich zwei mehrwöchige Vollsperrungen nicht vermeiden, um auch die drei Haltestellen an der Landsberger Allee, der Plauener Straße und der Gärtnerstraße verjüngen zu können. Die Haltestelle Plauener Straße hatte während des eingleisigen Betriebes als provisorische Ausweichstelle gedient, um den dichten Takt nicht einschränken zu müssen.
Auch im Jahr 2011 bleibt die Osttangente im Baugeschehen präsent. Zwischen den Haltestellen Criegernweg und Alt-Friedrichsfelde wird das bisherige Nadelöhr verschwinden. Die derzeit noch als Großverbundplatten im Fahrbahnraum verlegten Gleise erhalten einen besonderen Bahnkörper, was auch die Verbreiterung der Straße Am Tierpark erfordert. Die Vorarbeiten dafür starteten bereits im Frühjahr 2010. Nach Fällung einiger Bäume auf einer bisherigen Grünfläche und dem Abriss eines Hauses im Bereich der künftigen westlichen Richtungsfahrbahn begannen im Herbst die Arbeiten zur Leitungsverlegung. Die eigentlichen Gleisbauarbeiten sind für das Sommerhalbjahr 2011 geplant.
Der weitere Ausbau dieser wichtigen tangentialen Verbindung ist in den nächsten Jahren vorgesehen. So wird im Bereich der Haltestelle Gehrenseestraße in Hohenschönhausen eine Begradigung des Streckenverlaufs angestrebt, um die heute dort vorhandenen verschleißintensiven, engen Gleisbögen zu ersetzen. Dies wird auch die Verlegung der Gleisschleife erforderlich machen. Ein anderer Engpass besteht am Knotenpunkt Treskowallee/Waldowallee, wo die Straßenbahn im Kreuzungsbereich den jeweils linken Pkw-Fahrstreifen befährt. Dort soll möglichst bald ein durchgehender besonderer Bahnkörper entstehen. Der Fortschritt beim Umbau dieses Bereichs hängt jedoch von weiteren, derzeit noch diskutierten Straßenausbauplanungen im Stadtteil Karlshorst ab.

Ausbau auch in Karlshorst
Abhängig vom Planungs- und Baufortschritt der Deutschen Bahn AG ist der Umbau der Unterführung am Bahnhof Karlshorst, wo neben einer Verbreiterung der Brückendurchfahrt und Schaffung eines besonderen Bahnkörpers auch die Verlegung der (dann barrierefreien) Haltestelle zur Verkürzung der Umsteigewege zwischen S- und Straßenbahn geplant sind. Als Vorleistung für diese Maßnahme erfolgte bereits im Jahr 2009 der Einbau eines provisorischen Gleiswechsels nördlich des S-Bahnhofs zwischen den beiden Richtungsbahnsteigen.
Eine Verbesserung der Umsteigesituation ist mittelfristig auch am Bahnhof Schöneweide durch den Neubau einer Unterführung mit Haltestelle für Busse und Trams unter der Eisenbahnstrecke nach Cottbus in geradliniger Verlängerung der Brückenstraße geplant. Die heutige Gleistrasse mit der Haltestelle vor dem Bahnhof soll anschließend aufgegeben werden. Die Maßnahme umfasst auch die Neugestaltung der südlich des Bahnhofs liegenden Endpunktanlage für beide Verkehrsmittel.

2011 in die ­Wissenschaftsstadt
Ein ähnlicher Umbau wie der in Karlshorst geplante ist am Bahnhof Adlershof bereits seit 2007 im Gange: Die Unterführung wird verbreitert und ein besonderer Bahnkörper angelegt, in dem dann auch die neue barrierefreie Haltestelle entsteht. Während der Bauarbeiten wenden die Linien 60 und 61 in einem provisorischen Gleisdreieck auf der Kreuzung Dörpfeldstraße/Adlergestell, direkt vor dem S-Bahnhof. Der ursprünglich für den Herbst 2010 geplante Abschluss des Projektes wird sich um ein Jahr verzögern.
Erst danach kann auch die Anbindung der zum großen Teil bereits fertiggestellten Neubaustrecke zur Wissenschaftsstadt Adlershof erfolgen. Sie führt auf einer Länge von etwa 1,5 Kilometer über Rudower Chaussee und Max-Born-Straße zur Karl-Ziegler-Straße, wo sich dann die neue Endstelle der Linien 60 und 61 befindet.

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