Küstentram: Flexity 2 für Blackpool

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Mit dem Fahrzeugtyp Flexity 2 erweitert Bombardier die Angebotspalette mit 100%-Niederflurtechnologie, es handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Flexity-Varianten. Bewährte Technologien wurden übernommen und mit innovativen Ansätzen verbessert. So ermöglichen die neu entwickelten Flexx-Urban-3000-Achsfahrwerke eine verbesserte Innenraumgestaltung, in den Fahrwerksmodulen können nun (im Vergleich zu den Flexity Outlook) beiderseits vom Gang zwei Sitze nebeneinander (2+2 Bestuhlung) angeordnet werden.
Neben einer großzügigeren Raumaufteilung des Interieurs erzeugen ein breiter Durchgang und eine freie Durchsicht, ein Raumgefühl, das jenem eines Hochflurwagens nahe kommt. Die 16 fünfteiligen, 32,2 Meter langen und 2,65 Meter breiten Zweirichtungstriebwagen bieten 74 Sitz- und 148 Stehplätze. Je Wagenseite bieten zwei einflügelige und zwei doppelflügelige Außenschwenkschiebetüren bei einer Einstiegshöhe von 320 mm einen barrierefreien Zugang. Klapprampen und zwei Mehrzweckbereiche bieten Fahrgästen mit Kinderwagen oder in Rollstühlen eine hohe Benutzerfreundlichkeit. Im klimatisierten Innenraum steigt der Wagenboden über den Achsfahrwerken leicht an, die mittigen Sitze sind etwas erhöht auf 120 mm hohen Podesten angeordnet.

Touchscreens für die Fahrer
Im neu gestalteten Fahrerstand können Informationen oder Schaltbefehle per Fingerdruck auf zwei Touchscreens aktiviert werden, ständig benötigte Taster (etwa für die Türsteuerung und Klingel) sind in der rechten Armlehne integriert. Videokameras bieten Einblick in den Innenraum und (statt Außenspiegel) Ausblick auf den Haltestellenbereich. Durch die Verlagerung verschiedener Apparate konnten die Frontschieben tiefer herab gezogen werden und bieten dem Fahrer eine bessere Umsicht. Die Eckfenster dienen für den Fall als Notausstieg.
Beim Flexity 2 wurde das Wagenkastenkonzept (geschweißter Stahlwagen) optimiert, ein verbesserter Korrosionsschutz berücksichtigt, auch entsprechen die Fahrzeuge der neuen Crashnorm EN 15227. Die Gesamtfahrzeugmasse wurde verringert, das MITRAC Antriebssystem und energiesparende Technologien führen zu einem niedrigeren Energieverbrauch. Bei der Vorführfahrt nach Pleasure Beach beeindruckten die Laufruhe und die geringe Geräusch- und Vibrationsentwicklung.

Weniger Wartungsaufwand
Auch gelang es Wartungsarbeiten zu vereinfachen und den Aufwand bei Reparaturen durch vereinfachte Montage und Demontage von Bauteilen zu verringern. So sind nun einzelne Komponenten (beispielsweise Hydrogeräte) nicht mehr am Fahrwerk angebracht, sondern am Wagenkasten. Durch Wegklappen von Sitzen sind diese bei Inspektions- und Servicearbeiten leichter zugänglich, zudem geringeren Vibrationen ausgesetzt. Einzelne Komponenten der neuen Niederflur-Triebwagen werden in den Bombardier-Werken Mannheim (E-Ausrüstung), Siegen (Fahrwerke) und Wien (Kopfmodule) hergestellt, die Endfertigung erfolgt in Bautzen.
Das äußere Design entwickelte MBD Design, die Innenraumgestaltung Büro+Staubach. Weitere Kunden haben die Möglichkeit einer individuellen Gestaltung unter Einsatz von Standardkomponenten. Optional kann der Flexity 2 mit dem PRIMOVESystem für den oberleitungsfreien und kontaktlosen Betrieb ausgestattet werden. Und mit dem MITRAC Energy Saver, welcher die beim Bremsen freigesetzte elektrische Energie speichert und ihre Nutzung für den nächsten Beschleunigungsvorgang oder den Fahrbetrieb ermöglicht. Der Flexity 2 wird in Normal- und Meterspur sowie in 5- und 7-teiliger Version mit 2,3, 2,4 bzw. 2,65 Meter Wagenkastenbreite offeriert. Die Fahrwerksmodule wurden so konstruiert, dass die Gangbreite bei allen Varianten unverändert bleibt.

Mischbetrieb ab 2012
Die Erneuerung der Infrastruktur in Blackpool war im September 2010 weitgehend abgeschlossen, Bauarbeiten waren noch an den Haltestellen im Gange.

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