GT8 - und Action!

Seiten


Doch was wäre diese Filmsequenz ohne Wagen, die das Betriebsgelände verlassen? Vor dem Haupteingang, wo die Bahnen nach rechts Richtung Innenstadt oder nach links Richtung St. Tönis abbiegen können, haben wir den passenden Standpunkt, um das zu dokumentieren. Wieder warten wir einige Züge ab, was nicht viel Zeit in Anspruch nimmt.

Thema 3: Dienst in der ­Wartungshalle

Zurück auf dem Betriebsgelände wenden wir uns der zweigleisigen Wartungshalle zu, auch Betriebswerkstatt genannt. Hier werden alle kleineren Wartungsarbeiten ausgeführt oder Mängel beseitigt, die beim letzten Einsatz festgestellt wurden. Und hier sollen laut Planung die nächsten Dreharbeiten stattfinden. Nach kurzer Pause kommt ein GT8 zu uns herübergefahren – das Motiv für die  folgenden Aufnahmen. Vom Gleis »nebenan« grüßt ein M8C. Ein kurzes Gespräch mit dem Mitarbeiter der Werkstatt, das Filmen beginnt.

Die Wartungsgrube bietet neue Perspektiven, die das Team in mehreren Sequenzen durchspielt. Bilder von den Dacharbeitsständen sind leider nicht möglich. Dazu müsste man den Strom abschalten, die Bahn würde sich nicht mehr bewegen – und ein wesentlicher Reiz des Films ginge verloren. Zumindest ergeben sich trotz der beengten Verhältnisse in der Halle einige sehr realistische Aufnahmen dadurch, dass die Bahn sich durch die öffnenden Tore schiebt, die dann hinter ihr auch wieder schließen. Sehr schnell wird allerdings klar, dass speziell bei der Ansicht von unten die verfügbaren Lampen nicht ausreichen. Die Halle ist verhältnismäßig hell, womit die Frontpartie des Wagens aus diesem Blickwinkel immer etwas im Schatten liegt. Also holt der Techniker neues Equipment aus dem Auto: Zwei tragbare Strahler samt Verlängerungskabel. Und wirklich, sie setzen den GT8 ins rechte Licht.

Wie zuvor der Fahrer beim Aufrüsten des Wagens zeigt nun der Kollege aus der Wartung einige typische Handlungsabläufe seiner täglichen Arbeit. Er führt vor, wie und wo er die Mängelkarten in der Bahn findet und zur Bearbeitung ablegt, er füllt Sand in den Sandbehälter – der prompt etwas überquillt, weil schon genügend Sand enthalten war. Aber die Tätigkeit muss eben mit auf den Film, so wie vieles mehr.

Während wir noch ganz und gar mit dem Thema Werkstatt beschäftigt sind, blinkt plötzlich neben der Ausfahrt eine rote Lampe auf. Was hat das zu bedeuten? Eine Warnung, klärt uns der Kollege von der Werkstatt auf. Das Licht soll die Fahrer warnen, wenn der Sandschlauch noch aufgesteckt ist, damit die Bahn nicht losfährt und diesen abreißt. Üblicherweise werden solche Tätigkeiten abends beim Einrücken der Bahnen erledigt, und dann herrscht hier mehr als reger Betrieb. Ein Wagen nach dem nächsten wird zu diesen Zeiten durchgeschleust, das verlangt Tempo, aber auch Sorgfalt. Jetzt, in den ruhigeren Minuten nach dem morgendlichen Ausrücken, können wir nur ahnen, welche Mühe und Konzentration die Straßenbahner dafür aufbringen müssen. Unser Respekt vor ihnen wächst noch einmal deutlich an.

Thema 4: Dienst in der ­Werkstatt

Inzwischen ist es acht Uhr geworden, so dass wir uns zum verabredeten Treffen mit dem zweiten Begleiter von der SWK im Schulungsraum auf den Weg machen. Bei Schinken- und Käsebrötchen, Kaffee und Kakao besprechen wir den weiteren Ablauf. Ursprünglich stand eine Bahn in der Waschanlage auf dem Drehplan. Weil aber gerade ein GT8 in der Hauptwerkstatt steht und der Stand später für einen anderen Wagen benötigt wird, ändert das Team kurz entschlossen sein Vorhaben. Zusammen mit einem neuen Kollegen von der SWK geht es zu dem Düwag.

In der Hauptwerkstatt bieten sich gleich mehrere interessante Dinge. Weil es dort aus betrieblichen Gründen keine Oberleitung gibt (stromloser Bereich), bewegt eine Minilok mit Dieselmotor die Bahnen in die einzelnen Stände. Für den Film interessieren uns die alten GT8, doch die Zukunft kündigt sich auf dem ersten Gleis bereits unübersehbar an. Noch mit Folien zugeklebt steht dort der erste neue Niederflurwagen von Bombardier und Kiepe, inmitten mehrerer Techniker, die mit den Inbetriebsetzungsarbeiten beschäftigt sind. Erst vor wenigen Tagen ist der Erstling der Flexity-Generation hier angekommen. Damit hat sie begonnen, die Ablösung der Düwag-Wagen, die den Anlass für die Filmarbeiten gibt.

Seiten

Fotos: 
siehe Bildunterschrift
Weitere Themen aus dieser Rubrik

Der Mensch als Fehlerquelle?

"Ich war doch nur ganz kurz abgelenkt“, zitieren zahlreiche Unfallprotokolle in ganz Deutschland die Fahrer von Stadt- und... weiter

Freiburg vor dem Generationswechsel - Gnadenfrist für die letzten sechs GT8K bis 2017

Die VAG in Freiburg bekommt gerade sechs Niederflurwagen von CAF geliefert – trotzdem mustert sie die letzten sechs hochflurigen GT8K nicht aus. Sie m&... weiter

Wirklich sicher?

Hat er seinen Tod fahrlässig in Kaufgenommen? Noch immer ermittelt die Dortmunder Staatsanwaltschaft, wieso am Pfingstwochenende ein 20-Jähriger zwischen zwei als...

weiter

Das könnte Sie auch interessieren