Ende einer Ära

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Wegen der anhaltenden Combino-Sanierung kam es aber hier auch in den folgenden Monaten bei Fahrzeugknappheit immer wieder zu fallweisen Einsätzen einzelner Achtachser mit Beiwagen auf dieser Verbindung. Die letzten Monate
Mit der Umstellung der 712 auf planmäßige NF8U-Traktionen im Oktober 2010 verblieben den Altbauwagen nur noch die 704 und 707 als planmäßige Einsatzgebiete, doch wurden die verbliebenen GT8 auch hier recht schnell durch weitere neu ­an­gelieferte NF8U bzw. durch jene anderweitig verdrängte ältere Niederflurwagen ersetzt. Immer wieder verirrten sich jedoch auch einzelne Gelenkwagen auf andere ­Linien, wie z.B. die 706 und auch die 712. Auf der 719 liefen bis ins Frühjahr 2011 ebenfalls GT8 zwischen den GT8S auf den Kursen, die nicht bis Hubertushain durch liefen.
Bis auf einen samstäglichen Kurs auf der Linie 707 endete im Herbst 2010 dann der planmäßige Einsatz der Altbauwagen an Wochenenden.
Nachdem zuvor jahrelang noch ein recht stabiler Bestand der alten Hochflurwagen vorhanden gewesen und zeitweise sogar von einem Betrieb der GT8 bis zur Eröffnung der Wehrhahn-Linie im Jahre 2014 ausgegangen worden war, löste die rasche Anlieferung der insgesamt bestellten 71 NF8U in den letzten Monaten doch einen schnellen Schwund aus. Dazu trug möglicherweise auch bei, dass die überzähligen Wagen nicht verschrottet werden mussten, sondern die Rheinbahn mit dem Verkehrsbetrieb aus dem polnischen Poznan, der bereits in den 1990er-Jahren zahlreiche Düsseldorfer Gelenkwagen übernommen hatte, einen Käufer für die verbliebenen Exemplare fand. Ab Mai 2010 wurden die abgestellten Wagen jeweils kurzfristig dorthin abtransportiert.
Lange Zeit sah es so aus, als würden die jüngeren GT8S sogar noch vor den GT8 aus dem Plandienst ausscheiden, zumal es der Rheinbahn gelungen war, alle noch vorhandenen Triebwagen ins polnische Krakau zu verkaufen. Letztlich wurden einige wenige Exemplare jedoch noch für die Linie 719 mit ihrer Stumpfendstelle Hubertushain benötigt, so dass beide Baureihen gleichzeitig mit der Schließung ihres Stamm-Betriebshofes Am Steinberg zum 10./11. Juni 2011 offiziell den Dienst quittieren mussten.

Mehrere Gelenkwagen ­bleiben erhalten
Auch wenn die vertrauten »Gelben Bahnen« also seit Juni 2011 nicht mehr im Plandienst benötigt werden, so bleiben doch aller Voraussicht nach mehrere Exemplare in Düsseldorf langfristig erhalten.
Von den sechsachsigen Gelenkwagen wurde bereits 2005 der Triebwagen 2501 als erster Düwag-GT6 überhaupt im historischen Aussehen der 1960er-Jahre betriebsfähig aufgearbeitet und kommt regelmäßig bei Sonderfahrten zum Einsatz.
Mit den Triebwagen 2701 (ex Neuss) und 2432 (100. an die Rheinbahn gelieferte Gelenkwagen) stehen zwei weitere Fahrzeuge für den historischen Verkehr zur Verfügung.
Ebenfalls in Düsseldorf noch vorhanden ist der als Fahrschul- und Bereisungswagen verwendete GT6 Nr. 5105, ­hinter dem sich seit 1993 der ehemalige Triebwagen 2520 verbirgt. Er zeigt sich äußerlich noch wie früher zuletzt im Linienverkehr eingesetzt.
Von den achtachsigen Triebwagen werden nach derzeitigem Stand sogar fünf Exemplare mindestens mittelfristig betriebsfähig erhalten bleiben: Bereits seit längerer Zeit im historischen Park vertreten ist der ehemalige D-Bahn-Wagen 2498 in entsprechendem Outfit. Ebenfalls ein ehemaliger Fernbahnwagen ist der Zweirichtungs-Tw 1269.
Zwei weitere Triebwagen, nämlich die mit einer Werbung für den lokalen Nahverkehrsverein »Linie D« versehenen Fahrzeuge 2656 und 2663 sollen als »Winterdienstwagen« im Bestand verbleiben, um bei starken Schneefällen die Schienen für die empfindlicheren Niederflurwagen frei halten zu können. Das resultierte aus den Erkenntnissen der schneereichen ­Winter 2009/10 und 2010/11 mit ihren Behinderungen.

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