Ende einer Ära

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Auch auf der Linie 2 (Unterrath – Merowingerplatz) waren gewöhnlich Großraumwagen unterwegs.
Zur Vergrößerung der Kapazitäten erwarb die Rheinbahn 35 Mittelteile mit  Türen bei der Düwag und ließ 1974 bis 1976 die Triebwagen 2421-2430, 2434-2440, 2601-2615 und 2621-2623 (ex Neuss) in die Achtachser 2751-2768 und 2851-2867 umbauen.

Das Stadtbahnnetz sorgt für Veränderungen
Mit der Aufnahme des sogenannten »Stadtbahn-Vorlaufbetriebes« auf der Tunnelstrecke zwischen Opernhaus und Kennedydamm mit zwei unterirdischen Stationen mit hohen Mittelbahnsteigen kam es zu größeren Änderungen im Düsseldorfer Streckennetz. Befahren wurde das neue Teilstück von den Linien 79 (Düsseldorf Hbf – Duisburg Hbf), 711 (Jan-Wellem-Platz – Kaiserswerth) und 718 (Hauptbahnhof – Messe/Stadion), wobei auf allen Linien hochbahnsteigtaugliche Stadtbahnwagen eingesetzt werden mussten.

Erste Ausmusterungen
Nach der Betriebsaufnahme der Tunnelstrecke vom Hauptbahnhof zur Heinrich-Heine-Allee und mit Umstellung der nun im Tunnel verkehrenden Linien auf neue Stadtbahnwagen Typ »B«, konnten ab 1988 zahlreiche ältere Gelenkwagen abgestellt werden. Dabei verschwanden zuerst die ­älteren Sechsachser.
Ab etwa 1994 begann eine erste Verkaufswelle, die bis etwa 1998 anhielt, und in deren Verlauf zahlreiche sechs- und achtachsige Triebwagen eine neue Heimat in Polen fanden. Während nach Szczecin (früher Stettin) überwiegend GT6 abgegeben wurden, fanden ins früher deutsche Posen (polnisch Poznan) mehrheitlich Achtachser den Weg. Mehr als ein Dutzend achtachsiger Wagen gelangte gar ins iranische Marshad, wo mit ihrer Hilfe ein neuer Bahnbetrieb eingerichtet werden sollte. Doch diese Wagen wurden niemals in Betrieb genommen und verstaubten buchstäblich in der persischen Wüste.
Weitere Sechsachser konnten an Straßenbahnmuseen abgegeben werden, z.B. ins niedersächsische Wehmingen oder nach Dänemark. Während einige wenige Sechsachser noch über das Jahr 2000 im Einsatzbestand verblieben, schafften das bei den achtachsigen Geschwistern nur die Exemplare mit Türen im mittigen C-Teil. Niederflurwagen ­übernehmen den Verkehr
Auch nach Auslieferung der ersten 48 Niederflurwagen des Typs NF6 von 1996 bis 1998 stellten die sechs- und achtachsigen Standard-Gelenkwagen mit und ohne Beiwagen nach wie vor noch den Großteil der Umläufe auf den Düsseldorfer Stadtlinien, zumindest an Werktagen.
Während der so genannten »Combino-Krise« ab März 2004, als zahlreiche der modernen Niederflurwagen über längere Zeit nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung standen, gab es eine zeitweise Renaissance der alten Hochflurwagen. Mehrere bereits abgestellte Exemplare (u.a. Tw 2753, 2756, 2758, 2761, 2968) wurden kurzfristig wieder in Betrieb genommen und halfen über einen längeren Zeitraum mit, den täglichen Wagenauslauf sicherzustellen.

Der Auslaufbetrieb
Nach Lieferung der ersten Serie von 15 Triebwagen der niederflurigen Stadtbahnwagenserie NF8U (Nr. 3301-3315) liefen die verbliebenen GT8 mit ihren inzwischen jeweils fest zugeteilten Beiwagen planmäßig noch im Mischbetrieb mit Niederflurwagen auf den Linien 704, 707 und 712, wobei mit viel Glück auf ersterer gelegentlich auch ein Triebwagen ohne Beiwagen angetroffen werden konnte.
Weitere Einsatzgebiete waren die HVZ-Linien 711 und 716 bis zu deren Einstellung im Sommer 2010.
2008 wurde die bis dahin noch in einigen Umläufen mit GT8 und Beiwagen bediente Linie 701 auf eine planmäßig reine »Niederflur-Linie» mit dem Einsatz der langen NF10 umgestellt. Durch die dafür notwendigen Umsetzungen wurden jedoch einige Altbauwagen wiederum für den Einsatz auf anderen Linien frei.

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