Ende der Oberrheinische Eisenbahn- Gesellschaft (OEG)

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Güterverkehr 1917 wies die Statistik für den OEG Fahrzeugpark 22 Dampfloks, neun Pack- und Milchwagen, 272 Güterwagen, 22 »Truxe« (Rollböcke), 18 elektrische Triebwagen und 42 zweiachsige- und 51 vierachsige Personenwagen aus. Hinzu kamen noch normalspurige Fahrzeuge für die Normalspur-Strecke zwischen Heidelberg und Schiresheim. 1950 war der Güterverkehr immer noch ein wichtiger Betriebszweig, für den drei Gütertriebwagen, 205 Schmalspurgüterwagen, 54 Truxe, zwei normalspurige und 12 schmalspurige Dampfloks vorgehalten wurden.

Mit der 1970 erfolgten Stilllegung der Güterstrecke Heidelberg – Schriesheim und Aufgabe des Schienengüterverkehrs zwischen Käfertal DB und Viernheim/Heddesheim 1971 wurde der Express- und Stückgutverkehr auf die Straße verlagert. Auf der Schiene wurden damals noch 7.450 Tonnen im Wagenladungsverkehr abgefahren, überwiegend Zuckerrüben. Zum 31. Dezember 1992 wurde auch der LKW Stückgutverkehr endgültig aufgegeben. Seitdem war die OEG nur noch im Personenverkehr tätig.

Bergstraßenstrecke

Als im Personenverkehr nicht so bedeutend wurde die Linie »C« erst nach dem 2. Weltkrieg abschnittsweise modernisiert, von der Seitenrandlage auf eigenen Bahnkörper verlegt und bis 1956 elektrifiziert. Allerdings blieb sie dabei weiterhin eingleisig.
Die letzten dampfbespannten Züge fuhren 1954 zwischen Schriesheim und Weinheim. Als Interimslösung übernahmen drei kleine zweiachsige Dieselloks bis zur Eröffnung des elektrischen Betriebes am 1. September 1956 die Zugförderung. Ab diesem Tag war der elektrische Ringschluss erfolgt und der Rundbahnverkehr wurde eröffnet.
Einerseits stellte die Verlegung der Gleise auf eigene Bahnkörper die OEG einerseits immer wieder vor starke finanzielle Probleme. Zuschüsse nach dem GVFG-Gesetz gibt es erst seit 1971, andererseits rettete diese Maßnahme die OEG vor der Stilllegung. Denn von einem Verkehrshindernis konnte nun keine Rede mehr sein, außer in Heidelberg, wo der SPD-Oberbürgermeister Zundel bis in die 1980er-Jahre hinein überhaupt allen Bahnbetrieb aus der Stadt verbannt wissen wollte. Seit 1956 liegen von den 60 Kilometer Betriebsstreckenlänge mit knapp über 100 Kilometer Gesamtgleislänge 85 Prozent auf eigenem oder besonderen Bahnkörper. Lediglich in Mannheim-Seckenheim, Heidelberg und Großsachsen gibt’s noch enge Ortsdurchfahrten mit Gleisen im Straßenplanum.

Schrittweiser Wandel zum Stadtbahnbetrieb

Wie bei der Eisenbahn üblich, wurden bis Ende 1970 die Edmonson`schen Fahrkarten in den Bahnhöfen verkauft, die Schaffner kontrollierten dann in den Zügen die Fahrgäste und verkauften an unbedeutenden Haltepunkten zugestiegenen Reisenden einzelne Fahrkarten im Zug. Ein personal - intensives Procedere. Ebenso personalintensiv war der mechanische Streckenblock, der rund um die Uhr im Mehrschichtbetrieb von Blockwärtern bedient wurde.

Lesen Sie den vollständigen Artikel in unserer neuesten Straßenbahn Magazin Ausgabe Juli 2010

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