"Einer für alle" – der Flexity Berlin

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Die installierten Fahrscheinautomaten sind auch für die Annahme von Banknoten und das Bezahlen mit EC-Karte geeignet. Der Zugang für Rollstuhlfahrer soll über eine handbetätigte Rampe gesichert werden, nachdem sich die in den GT6N eingesetzten elektrischen Hublifte als zu störanfällig erwiesen haben. Gemeinsam mit der BVG entwickelte der Zulieferer S & S Schließ-und Sicherungssysteme GmbH in Mühlhausen einen Kassettenschiebetritt, der sowohl den Zugang vom Straßenniveau ermöglicht, als auch als Spaltüberbrückung an Bahnsteigen mit größeren Lücken ermöglicht. Für 78 Prozent aller Ein- und Ausstiegvorgänge durch Rollstuhlfahrer wird von einem direkten Zugang vom Bahnsteig bei kleiner Spaltbreite ausgegangen, in den verbleibenden Situationen ist das Ausfahren der Rampe oder der Spaltüberbrückung erforderlich. Weitere Anforderungen an die neu entwickelte Rampe ergaben sich aus Forderungen des Deutschen Behindertenrates und Richtlinien des Senats von Berlin. Die Rampe kann auch in die vorhandenen GT6N eingebaut werden.

Klimatisiert und leise

Die Übergänge zwischen den Wagenteilen sind mit Doppelwellenbälgen bestückt, was zur Geräuschminderung im Wageninnern beiträgt. Die Gelenkportale sind optimiert worden, um trotz der Vielzahl von Gelenken einen freien Durchblick durch das Fahrzeug zu ermöglichen. Für die Heizung und Kühlung des Fahrgastraums sind zwei (kurzes Fahrzeug) bzw. drei Klimageräte (langes Fahrzeug) auf dem Dach montiert. Die temperierte Luft wird von den Dachgeräten über seitliche Kanäle in den Fußraum eingeblasen. Durch den Verzicht auf einen am Boden verlaufenden Heizkanal ließ sich für die Fahrgäste nutzbare Breite gewinnen.

Die Fahrwerke

Das Konzept der Fahrwerke wurde vom Incentro (Nantes und Nottingham; Typ S1100) übernommen. Neu ist die Montagetechnologie der aus Kugelgraphitguss gefertigten Fahrwerksrahmen. Statt zu schweißen wird kaltgefügt, und zwar im Wortsinn: Die Verbindungsbolzen zwischen Lang- und Querträgern werden in flüssigem Stickstoff heruntergekühlt und in diesem Zustand in die Bohrungen eingesetzt. Die Bolzen nehmen dann wieder Umgebungstemperatur an und dehnen sich aus. Der so entstandene Presssitz sorgt für eine dauerhafte Verbindung ohne Schweiß­spannungen und ohne Gefügeveränderungen des Materials. Es werden gummigedämpfte Räder SAB V60 verwendet. Sie sind gegenüber dem Fahrwerk über Gummi-Konusfedern abgestützt, der Wagenkasten ruht auf Ringfedern und Metall-/Gummi-Federn. Die Züge sind für den Einsatz als Einzelwagen vorgesehen. Zum Abschleppen oder Schieben ist eine eingeklappte Scharfenbergkupplung vorhanden, die sich hinter dem abnehmbaren Prallelement befindet. Die im Frontbereich befindlichen Verkleidungsteile sind einzeln austauschbar. Zur Verbesserung der passiven Sicherheit bei Fußgängerunfällen sind Spiegelbefestigung und Scheibenwischerabdeckung gegenüber den Vorgängertypen optimiert worden.

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siehe Bildunterschrift
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