Düsseldorfs Linie U75

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Am Hauptbahnhof ist das Spektakel vorbei – die Ebenen werden wieder vereint und die U75 hat die nächsten Tunnelstationen Handelszentrum und Kettwiger Straße für sich allein.

An der Ronsdorfer Straße erblickt sie wieder das Tageslicht, übrigens unweit des ehemaligen Düwag-Werks, in dem vor allem in der Nachkriegszeit noch zahlreiche Straßenbahn-Klassiker gebaut worden sind. Hier fädeln sich auch die Gleise der oberirdischen Betriebsstrecke ein, über die auch Straßenbahnen an der nächste Haltestelle Lierenfeld Betriebshof selbigen erreichen können.

Die U75 bekommt Gesellschaft
Dass gleich beide Düsseldorfer Betriebshöfe an der Strecke der U75 liegen, hat einen entscheidenden Vorteil: So können die mittlerweile doch recht störanfälligen GT8SU bei Bedarf relativ einfach auf beiden Strecken­ästen ausgetauscht werden.

Über die Erkrather Straße geht es im Straßenplanum weiter durch dicht bebautes ­Gebiet bis zur Schlesischen Straße. Jetzt bekommt die U75 Gesellschaft: Die Straßenbahnlinie 715 wird sie bis zur Endstelle begleiten. Gerade auf diesem letzten Abschnitt kommt die U75 wie eine gewöhnliche Straßenbahn daher – hier müssen sich die Bahnen deshalb auch mal in die eine oder andere Autoschlange stellen.

An den Haltestellen Am Hackenbruch und Jägerstraße müssen die Fahrgäste sogar direkt von der Straße aus in die hohen Stadtbahnwagen steigen.

Bis zum Schluss: Straßenbahn pur!
Die Bahnen folgen der recht schmalen und dicht bebauten Zeppelinstraße, ehe sie die S-Bahn-Strecke Solingen – Dortmund unterqueren und nach einem Linkschwenk auf dem recht idyllischen Gertrudisplatz an der Haltestelle Eller Mitte zum stehen kommen.

Vor den alten Häusern wirken die Stadtbahnwagen zwar etwas bullig, der Fahrgastandrang rechtfertigt ihren Einsatz aber allemal. Eng geht es auf dem restlichen Streckenstück zu: Die U75 schlängelt sich durch die Häuserschluchten von Alt-Eller.

Erst an der Vennhauser Allee wird die Sicht wieder freier: Hier erreichen die Bahnen nämlich ihre großzügig angelegte doppelgleisige Endschleife, wobei die U75 das äußere Gleis nutzt und die Niederflurwagen der 715 das innere Gleis befahren. Die Endstelle ist ein wichtiger Verknüpfungspunkt im Westen der Stadt.

Nachdem die Fahrgäste aus- oder in die zahlreichen Buslinien umgestiegen sind, befährt die U75 die halbe Schleife, um an der Abfahrthaltestelle neue Fahrgäste Richtung Neuss aufzunehmen. Und dann beginnt die spannende Fahrt aufs Neue ...

Text & Fotos: Christian Lücker

Für weitere Informationen werfen Sie einen Blick ins STRASSENBAHN MAGAZIN 02/13!
 

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