Düsseldorfs Linie U75

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Die Hauptschlagader in die City
Mit einem Linksknick nimmt die U75 als klassische „Straßen-Bahn“ Kurs auf den Belsenplatz in Oberkassel. Hier ist was los! Eingerahmt von schmucken Bauten mit hippen Cafés und Restaurants sorgen hier vor allem die Bahnen für pulsierendes Leben. Zur U75 gesellen sich jetzt nämlich die U70 und U76 von und nach Krefeld, die U74 Richtung Lörick/Meerbusch und Holthausen/Benrath und die U77 Richtung Am Seestern und Holthausen.

Der Belsenplatz versprüht mit seinem alten Bahnhofsgebäude zudem noch etwas Fernbahnhofsflair. Und wer es nicht mehr bis in die Düsseldorfer Altstadt schafft, der kann sich in der Brauerei im alten Bahnhof sogar schon mal vorab ein Bierchen gönnen … Dann geht’s natürlich erst recht nur noch per Bahn weiter – die Auswahl ist ja jetzt groß genug.

Und das ist auch gut so, großstädtisch und entsprechend fahrgastreich ist die Umgebung: Überwiegend mächtige Altbauten prägen das Bild rechts und links der vierspurigen Luegallee, in dessen Mitte sich auf eigenem Bahnkörper und eingerahmt von Bäumen im dichten Takt die Bahnen schnurgrade in Richtung Innenstadt schieben.

Einen Zwischenstopp auf dieser Hauptschlagader gibt es noch am Barbarossaplatz, ehe die Bahnen den Luegplatz erreichen. Hier bietet sich zugleich auch die letzte Möglichkeit, auf dieser Rheinseite auszusteigen. Anschließend fährt die U75 nämlich über die imposante Oberkasseler Brücke, eine Stahlträgerbrücke, die den Rhein überspannt.

Dieses Streckenstück lohnt sich ganz besonders: Von hier aus hat man einen perfekten Blick auf die Düsseldorfer Skyline mit den Rheinbrücken, dem Fernsehturm und der Rheinpromenade.

Modernes LZB-System
Wer nicht nur auf den Sound der GT8SU oder B80, sondern auch auf klassische Musik steht, der sollte an der Tonhalle am Rheinufer nicht vorbei fahren. An der Haltestelle Tonhalle/Ehrenhof erreicht man diese – und das sogar über einen Hochbahnsteig, damit die Herren in feinen Anzügen und die Damen in hochhackigen Schuhen ihren Konzertabend nicht mit einer Kletterpartie aus der Bahn beginnen müssen.

In diesem Bereich fahren und bremsen die Stadtbahnen übrigens schon automatisch über das LZB-System. Der Fahrer muss nur die Start-Taste im Wagen drücken und schon rattert die Bahn in den Innenstadt-Tunnel und in die unterirdische Haltestelle Heinrich-Heine-Allee, an der nun auch die Linien U78 und U79 dazu stoßen.

Teilweise müssen hier Ordner die Fahrgastmassen in Schach halten, weil sonst nichts mehr geht oder fährt. Oben drüber tobt nämlich Tag und Nacht die legendäre Düsseldorfer Altstadt. Hier wird immer gefeiert. Natürlich mit echtem Düsseldorfer Alt-Bier. Nach was anderem sollte man hier auch nicht fragen …

Für eine Tunnelstrecke ist der Abschnitt bis zum Hauptbahnhof über Steinstraße/Königsallee und Oststraße hochinteressant: Die Bahnen verkehren hier nämlich in zwei verschiedenen Ebenen. Das bedeutet: Alle Wagen Richtung Hauptbahnhof fahren parallel auf der unteren Ebene, die Wagen in die Gegenrichtung auf der oberen.

Es kann also durchaus vorkommen, dass direkt neben der U75 zum Beispiel ein Zug der U78 durch den Tunnel braust.

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