Die Rheinische Bahn­gesellschaft in Düsseldorf

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Neben den genannten Großraum- und Gelenkwagen befanden sich aber auch noch einige zwei- und dreiachsige Trieb- sowie zweiachsige Beiwagen der Baujahre 1928 und 1957 im Bestand. An diesem Material hatte die Rheinische Bahngesellschaft eigentlich kein Interesse und sorgte schon vor Betriebsaufgabe dafür, dass sie anderweitig Liebhaber fanden. Die fünf zweiachsigen Leichtbaubeiwagen übernahm die Duisburger Straßenbahn und setzte sie hinter ihren Achtachsern ein. Bei den Triebwagen gelangten ein Dreiachser von 1950, ein Triebwagen von 1928, ein modernisierter Niederflurwagen von 1942 sowie ein Aufbautriebwagen von 1950 mit dem Ziel einer musealen Erhaltung durch einen Verein ebenfalls nach Duisburg und wurden dort zunächst abgestellt. Später verschlug es sie teilweise ins Straßenbahnmuseum Wehmingen bei Hannover. Im Depot in Neuss verblieben zunächst ein Verbands- und ein Aufbautriebwagen von 1948 bzw. 1950 sowie drei Beiwagen von 1928; mit Abriss der alten Wagenhalle im  Frühjahr 1973 wurden die Wagen dort verschrottet. Aus der Konkursmasse der alten Sammlung in Wehmingen wurde in den 90er-Jahren der Aufbautriebwagen 17 durch die Stadtwerke Neuss zurückgekauft. Er wurde mustergültig aufgearbeitet und ist bei der Rheinbahn als betriebsfähiges Museumsfahrzeug  eingestellt. Die drei Einrichtungs-Sechsachser gelangten z.T. schon vor Aufgabe des Restbetriebes zur Rheinbahn und wurden mit neuer Nummer, ansonsten aber weitgehend unverändert, gemeinsam mit den baugleichen Düsseldorfer Wagen eingesetzt.

Sehr lange blieben sie in ihrer Formals Sechsachser jedoch nicht erhalten, denn als 1974 zur Vergrößerung der Kapazitätdie 15 zur gleichen Lieferserie gehörenden Rheinbahn-Wagen in Achtachser umgebaut wurden, spendierte man auch den Neusser Fahrzeugen ein zusätzliches Mittelteil. Das Material für Zweirichtungsbetrieb, drei Sechsachser und sieben Vierachser, war zunächst dafür vorgesehen, auf der Überlandlinie K nach Krefeld in den Spitzenzeiten eingesetzt zu werden, um die dann immer noch benötigten Dreiwagenzüge aus Zweiachsern zu ersetzen. Die Vierachser sollten dazu in Beiwagen umgebaut werden. Es stellte sich jedoch heraus, dass der Zustand besonders der Großraumwagen recht schlecht war und eine Aufarbeitung und Anpassung für den Verkehr auf der Überlandstrecke mit ihren hohen Geschwindigkeiten und langen Stationsabständen nur mit unverhältnismäßig großem Aufwand möglich gewesen wäre. Von den drei Gelenkwagen wurden zwei Stück zunächst nur provisorisch für den Einsatz als Einrichtungswagen angepasst. Der mittig liegende Stromabnehmer wurde nach vorne versetzt (wegen der Schaltkontakte der Weichen), die Türen auf der linken Wagenseite zugesetzt und der hintere Führerstand abgeräumt sowie die Zielanzeige am nunmehrigen Heck zugeklebt. In dieser Form kamen sie vorzugsweise auf den E-Kursen der nunmehr »5« genannten Rundlinie nach Neuss zum Einsatz und fuhren so weiterhin in ihre alte Heimat. Der dritte Triebwagen blieb zunächst abgestellt, da er vor Inbetriebnahme in einen »richtigen« Einrichtungswagen umgebaut werden sollte.

Damit wurde aber erst Ende 1976 begonnen. Das Fahrzeug wurde komplett überholt, die Türen auf der linken Seite und der hintere Führerstand wurden ausgebaut und auch sonst passte man den Wagen weitgehend den eigenen Sechsachsern an. Zudem war er für den Beiwagenbetrieb adaptiert. Im November 1977 ging der Wagen in den Fahrgasteinsatz. Durch seine runden Fronten an Stelle der klassischen schräg gestellten Düwag-Scheibe fiel er als Einzelgänger aber weiterhin sofort auf. Nachdem sich der Wagen bewährte, wurden auch die anderen beiden Tw in denJahren 1979 und 1980 umgebaut.

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